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BIBI (비비)

BIBI (비비)

Bei der Masse an Rapper:innen die es mittlerweile gibt, scheint ein gewisser Wiedererkennungswert wichtiger denn je. Von speziellen Frisuren und Haarfarben bis hin zu einmaligen Accessoires oder Tätowierungen sind die Merkmale vielseitig. Seht ihr in Zukunft eine koreanische Rapperin mit zwei roten Punkten unter dem rechten Auge, könnt ihr euch sicher sein, dass es sich dabei um BIBI (비비) handelt – dabei ist die Rapperin, Sängerin, Songwriterin, Produzentin und Schauspielerin vor allen Dingen aus dem koreanischen Reality-TV so bekannt, dass sie gar kein Wiedererkennungsmerkmal benötigt.

Kim Hyung-seo (korreanische Schreibweise: 김형서) wurde am 27. September 1998 in Ulsan in Südkorea geboren. Über ihr Privatleben und ihre Kindheit spricht BIBI bis heute wenig, lediglich ihr Highschool-Abschluss und eine gewisse Aufenthaltszeit in Uijeongbu sind der Öffentlichkeit bekannt. Während ihrer Jugend entstehen ihre ersten, selbstproduzierten Songs, die sie auf SoundCloud veröffentlichte. Dabei ist BIBI übrigens die Kurzform von Nakedbibi. Mit ihrem Namen will sie auf die Unberührtheit und Unschuld eines Neugeborenen verweisen, in dessen Rolle sie sich nach eigener Aussage oft wiederfindet.

Einige Zeit nach ihren ersten Songs lernt sie Yoon Mirae, eine berümhte amerikanisch-koreanische Rapperin und Produzentin, kennen. Sie entdeckt BIBIs Musik auf SoundCloud und kontaktiert sie kurz darauf, um sie als Songswriterin für das Label ihres Ehemannes einzustellen. Tiger JK, der das Label gründete und ebenfalls HipHop-Artist ist, sieht jedoch mehr als nur eine Songwriterin in BIBI. Kurze Zeit nach ihrem ersten Treffen unterschreibt BIBI ihren Künstlerinnen-Deal bei Feel GHood Music. Dort arbeitet sie mit Bizzy, Yoon Mirae und TIGER JK zusammen an ihren Fähigkeiten und veröffentlicht auch erste Feature Parts auf Songs und Alben der angesehenen Artists.

Nachdem der Erfolg zunächst ausbleibt, motiviert das Label die damals 20-Jährige, an der koreanischen Competition- & Reality-TV-Show The Fan teilzunehmen. Von der Teilnahme erhofft sich das Label mehr Aufmerksamkeit für BIBIs Musik – und der Plan geht auf. Wöchentlich präsentieren die Kanditat:innen der Show verschiedene ihrer Fähigkeiten, um dann von einer Jury in die nächste Runde gevotet zu werden. Im Rahmen dieses Contests beginnt BIBI auch, sich zwei roten Punkte unter ihr rechtes Auge zu malen, um damit aus den anderen Künstler:innen hervorzustechen. Im Finale der Sendung performt sie die Songs „Runaway Baby“ von Bruno Mars sowie ihren eigenen Song „Han River“, erreicht damit aber nur den zweiten Platz des Wettbewerbs. Kurz nachdem sie im Finale der Sendung die Jury nicht mehr überzeugen kann, veröffentlicht sie am 15. Mai 2019 ihre erste Label-Single mit dem Titel „Binu“. Zwar nimmt sie vereinzelt auch noch an anderen Fernseh-Shows teil, der Fokus liegt von hier an aber nun auf ihrer eigenen Musik.

Bis heute scheint die junge Künstlerin noch auf der Suche nach dem für sie perfekten Genre. Als K-Pop-Künstlerin wagt sie viele Schritte in Richtung Rap, R&B und Soul, wendet sich aber auch immer wieder leichten Pop-Songs und Balladen zu. Diese Vielfalt beweist sie bislang auf einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen: zwei EPs, zehn Singles und 13 Feature-Parts innerhalb der letzten zwei Jahre – das muss man auch erst einmal schaffen. Darüber hinaus schrieb, komponierte und sang sie die Titelsongs für mehrere koranische Fernsehserien und Filme.

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Für die Zukunft hat BIBI bereits einiges vorbereitet: Um die 20 Songs warten nach eigener Aussage auf ihre Veröffentlichung. Außerdem träumt sie davon, in der nächsten Zeit mit Disney zusammenzuarbeiten – ob als Storywriterin, Songwriterin oder Sängerin ist ihr dabei egal. Je länger man sich mit BIBI befasst, desto deutlicher wird, wie viel unterschiedlicher Output in ihr schlummert. Ob das so bleibt oder ob sich doch noch ein Schwerpunkt herauskristallisieren wird, bleibt abzuwarten. Während einige Genre- und Stil-Mischungen sich besser vertragen, kann man andere aber durchaus in Frage stellen – beispielsweise im Song „Cigarette and condom“, in dem sie kindliche Motive mit sexuellen Thematiken vermischt. Kann man drüber streiten, zeigt aber deutlich, wie viele Facetten diese Frau mit sich bringt.

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