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Mamy Victory

Mamy Victory

Hoooooot damn … kann uns bitte jemand kneifen und erklären, was da eigentlich in der senegalesischen Rap-Szene los ist? Immer wenn wir glauben, wir sind uns des Ausmaßes der Vielseitigkeit der dortigen Szene bewusst, kommt eine weitere Künstlerin um die Ecke, die uns eines besseren belehrt. So nun auch wieder der Fall mit der wunderbaren Mamy Victory! Man weiß einfach gar nicht, wo man als erstes hinhören und hinschauen soll.


Szenekenner:innen werden (zurecht) jetzt sicher aufschreien und darauf hinweisen, dass Mamy Victory ja nun aber eigentlich keine unbekannte Künstlerin ist beziehungsweise sein sollte. Stimmt. Immerhin berichteten wir bereits im Portrait der Rapperin OMG über die krasse Zusammenarbeit der beiden. Wer die eher aggressiver ausfallenden Tracks der Kollabo-EP „FEEM (Femmes Engagées et Entreprenantes en Musique)“ aus dem Jahr 2016 also noch nicht kennt, sollte jetzt schnellstmöglich in Songs wie „OK“ oder „Next Level“ reinhören. Das Skill-Level beider MCs ist auf jeden Fall überragend. In den vergangenen Jahren arbeitete Mamy Victory mit zahlreichen weiteren Künster:innen zusammen, so auch mit der talentierten Aïda Sock für den Song „Dem“.

Geboren und aufgewachsen in Dakar, entwickelt Mamy Victory schon früh ihre ganz eigene Verbindung zu Musik. Inspiriert von der lateinamerikanisch geprägten Plattensammlung ihres Vaters, verfällt Mamy zunächst vor allem dem Tanz und beginnt, sich in diesem Bereich künstlerisch auszuleben. Erst einige Jahre später entdeckt sie ihr Talent sowie ihre Leidenschaft für Reime und Rap. Erste Aufmerksamkeit als Rapperin erlangte sie dann 2014 mit ihrem Beitrag im Track „Wax Dié Bari“ an der Seite der Masxuba Crew feat. DJ Pol. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich Mamy Victory zu einer der besten Rapperinnen Senegals, wie ihr nachgesagt wird. 2016 gewinnt sie bei den Galsen Hip Hop Awards den bestätigenden Preis als „Beste Künstlerin“.

In ihrem künstlerischem Schaffen wie auch ihrer Musik ist Mamy Victory dabei stark darauf bedacht, ihre senegalesischen Wurzeln zu zelebrieren und ihnen auf ihre Weise künstlerisch zu huldigen. So auch in ihrem jüngsten Release, der Single „Kouy Feugeuti“. Auch wenn sich uns textlich/inhaltlich leider nicht erschließt, worum es in dem Song genau geht (Mamy Victory rappt überwiegend auf Wolof, sofern wir das richtig recherchieren konnten), stellt der Track beziehungsweise das dazugehörige Video auf visueller Ebene ein Feuerwerk der Eindrücke dar.

Glücklicherweise müssen wir auf weiteres musikalisches Material von Mamy Victory nicht allzu lange warten. Für das erste Quartal des neuen Jahres hat sie bereits die Veröffentlichung ihres Albums angekündigt … und, ganz unter uns: Wir sind uns zu 100 Prozent sicher, dass dieses schon allzu lang erwartete Album nur der Wahnsinn werden kann!

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