Seit Januar 2020 schleicht sich die Musikgruppe Swish langsam aber sicher ins australische Rap-Game ein. Die zwölf verschiedenen Künstler:innen strotzen nur so vor Power und Ideen. Wer aber besonders heraussticht, ist die australische Rapperin Unamii. Dies liegt aber nicht daran, dass sie die einzige weibliche Stimme des Ensembles ist, sondern eher an ihren schlagfertigen und starken Punchlines, die einem im Gedächtnis bleiben.
Gemeinsam mit ihrem Swish-Kollegen Dau Dau veröffentlichte sie im Winter 2020 den Song „Showtime“, durch den Fans zum ersten Mal in den Geschmack von Unamiis musikalischem Talent kommen konnten. Ihr Sound ist einzigartig, aber vor allem beeinflusst durch ihre persönlichen Idole Lil Wayne, Nicki Minaj und Rick Ross, wie sie im Interview mit Red Bull vom 11.11.2021 verriet.
Ihren Style hat sich die junge Künstlerin genauso selbst zusammengebastelt. Mit Elementen aus Soul oder R&B und ausgetüftelten Wortspielen im Gepäck, kreiert Unamii ihren persönlichen Sound. Dabei bekommt man als Hörer:in ihre melodische Seite eher in Songs mit, auf denen Unamii bloß als Feature zu finden ist. Auf dem Track „LETHIM4ALL“, der im April diesen Jahres veröffentlicht wurde, vermischt sich Unamii’s Stimme perfekt mit der von R&B Sängerin PANIA.
Eine vollkommen andere Seite bekommen ihre Fans auf ihrem „Red Bull 64 Bars“ zu hören; ihr erster und bisher einziger Solo-Song. Vollkommen gegensätzlich zu ihren Feature-Parts packt Unamii in ihren 64 Bars Punchlines aus, die ihr Können als Rapperin bloß noch weiter unter Beweis stellen. Zeilen wie „Yeah I’m cocky as fuck, but fuck n* don’t @ me“ zeigen, was für eine Präsenz und Attitüde Unamii mit sich bringt. Der Beat-Switch in der Mitte des Tracks unterstreicht hierbei nur noch deutlicher, mit was für einer starken und vielseitigen Künstlerin ihre Rap-Kolleg:innen es hier zu tun haben. Im Interview mit Red Bull betont Unamii noch einmal explizit, was „64 Bars“ über ihr Künstlerin-Dasein aussagen sollte:
On my Red Bull 64 Bars, I decided to just be myself and have fun on the beat. I think when you listen to my 64 Bars, you really hear the punchlines and bars in a way that is playful, but also aggressive, and I think that shows my versatility. My Red Bull 64 Bars really showcases both sides of who Unamii the artist is.”
Unamii im Interview mit Red Bull
Die Vielseitigkeit ihrer Musik bleibt somit höchste Priorität. Ihr ist es dabei wichtig, dass ihre Songs sie als Künstlerin repräsentieren:
My vision for my music is to be the best at what I do, whilst still have a catalogue that is consistent, and most importantly, versatile. I want to create music that sounds like all the parts of who I am as a creative. I want the audience to experience that through both my music and my visuals as I continue to grow.”
Unamii im Interview mit Red Bull
Den Charakter nicht verlieren, standhaft bleiben und zeigen, was sie kann; all dies spiegelt sich in jedem ihrer Tracks wider, egal ob als Feature-Gast oder Solo-Künstlerin. Ein weiterer Beweis dafür, dass man Frauen dieser Szene nicht einfach in Schubladen stecken kann. Unamii ist klangvoll, soft und weiblich wie RnB und Soul. Zeitgleich aber auch bossy, mutig und ehrlich wie Rap. Was klar ist: die Frau macht sich allein, auch ohne ihre Gruppe, groß und wird es mit ihrer eigenen Art noch sehr weit schaffen.