FAQ

Über 365 Fe*male MCs

Was passiert auf diesem Blog?

365 Fe*male MCs ist eine Blogreihe, die es sich zur Aufgabe nimmt, die Vielfalt von Rapperinnen und ihre immense Bedeutung für die internationale HipHop-Kultur aufzuzeigen. Die Aussage “Es gibt so wenige erfolgreiche Rapperinnen, weil Rap einfach nichts für Frauen ist” wird von uns zweifelsohne widerlegt. Jeden Tag veröffentlichen wir ein Portrait über eine Künstlerin und berichten darin über ihren Werdegang und ihre Musik – und das seit mittlerweile drei Jahren. Viele der Artikel werden darüber hinaus durch ehrenamtlich angefertigte Illustrationen unterstützt, die auf unserem Instagram-Kanal zu finden sind.

Wer steckt hinter den Portraits?

Ins Leben gerufen wurde 365 Fe*male MCs von Musikpromoterin, A&R, Journalistin und DJ Lina Burghausen, die im ersten Jahr des Projekts alle Portraits selbst verfasste. Mittlerweile wird sie unterstützt von einem Team aus Autor:innen, Illustrator:innen und Übersetzer:innen, die allesamt ehrenamtlich arbeiten. Auf der About Us Seite findest du eine Übersicht aller beteiligten Personen.

Werdet ihr für eure Arbeit bezahlt?

Nein, für unsere Arbeit auf 365 Fe*male MCs wird niemand von uns bezahlt, da es sich um ein ehrenamtliches Projekt handelt. Es gibt aber die Möglichkeit, uns auf Patreon mit einem einem selbstgewählten Beitrag finanziell zu unterstützen, damit wir anfallende Kosten für die Aufrechterhaltung des Blogs decken und möglicherweise auch die Mitwirkenden dieses Blogs finanziell unterstützen können. Hier kommst du zum Patreon: https://www.patreon.com/365femalemcs

Wie kann man euch unterstützen oder bei euch mitmachen?

Die einfachste Form der Unterstützung ist die Patreon-Mitgliedschaft, um zu gewährleisten, dass der Blog weiterhin bestehen kann. Möchtest du uns unterstützen, indem du selbst bei uns mitwirkst – egal ob als Autor:in, Illustrator:in oder Übersetzer:in – so kannst du dich gerne über unser Kontaktformular bei uns melden.

Könnt ihr meinen Song in eure Playlist aufnehmen?

In unserer Spotify-Playlist (die du hier findest) sammeln wir regelmäßig alle MCs, die in dem entsprechenden Monat auf 365 Fe*male MCs portraitiert wurden. Sollten wir im aktuellen Monat nicht über dich berichtet haben, so können wir deinen Song auch nicht in unsere Playlist aufnehmen.

Über unsere Portraits

Ich bin selbst Rapperin. Was muss ich tun, um auf eurem Blog gefeatured zu werden?

Unsere Redaktion verfügt über eine interne Datensammlung voller Rapperinnen, die auf diesem Blog noch nicht gefeatured wurden. Vielleicht steht dein Name ja schon in der Liste – dann stehen deine Chancen gar nicht so schlecht, dass wir irgendwann über dich schreiben werden. Falls wir dich noch nicht kennen sollten und du es erst in unsere Datenbank hineinschaffen musst, kannst du uns zum Beispiel auf Instagram schreiben – bitte bedenke aber, dass wir nur über Künstlerinnen berichten können, über die es auch etwas zu erzählen gibt. Wenn du gerade erst deinen ersten Song geschrieben hast, wird es schwer sein, die Geschichte deiner Karriere auf einen ganzen Artikel zu strecken – in unsere interne Datenbank können wir dich vorsorglich aber natürlich trotzdem schon aufnehmen.

Wie entscheidet ihr, über welche MCs ihr berichtet?

Unsere Redaktion bespricht sich einmal im Monat, über welche Artists als nächstes berichtet werden soll. Dabei versuchen wir eine ausgewogene Mischung aus Nationalitäten, Bekanntheitsgraden und Genres herzustellen, sodass jedes Portrait sich maßgeblich von dem am Vortag unterscheidet. Darüber hinaus suchen wir uns natürlich MCs aus, über die sich auch etwas berichten lässt. Findet man über eine MC bei der Online-Recherche nichts heraus und steht sie auch nicht für ein Interview zur Verfügung, so können wir natürlich nicht über sie schreiben. Darüber hinaus gilt es natürlich auch als Ausschlusskriterium, wenn ein Artists beispielsweise rassistische Äußerungen in seinen Songs oder auf seinen Social Media Kanälen verbreitet. 365 Fe*male MCs ist ein diskriminierungssensibilisierter Raum, in dem Rassismus kein Raum geboten werden soll.

Die Portraits mancher Rapperinnen sind veraltet. Wann werden die aktualisiert?

Unsere begrenzten Kapazitäten erlauben es nicht, alle bereits veröffentlichten Portraits auf dem neuesten Stand zu halten. Gerade Dinge wie zum Beispiel ein neu veröffentlichtes Album können wir nachträglich nicht hinzufügen. Bei besonders wichtigen Änderungen – beispielsweise neuen Pronomen des Artists – bemühen wir uns jedoch, Anpassungen vorzunehmen. 

Gibt es eure Portraits nur auf Deutsch?

Wir arbeiten daran, unsere Portraits auch auf Englisch zu veröffentlichen – können dies aber nicht immer gleichzeitig mit der Veröffentlichung der deutschen Version gewährleisten. Mit der Zeit werden aber auch immer wieder bereits veröffentlichte Artikel auf Englisch hochgeladen. Du findest alle Englischen Beiträge auf https://www.365femalemcs.com/en/

Über unsere Illustrationen

Warum haben manche Rapperinnen keine Illustration und andere wiederum schon?

Alle unsere Illustrator:innen arbeiten ehrenamtlich und sind somit nicht verpflichtet, eine gewisse Anzahl von Illustrationen anzufertigen. Da auch unser Illustrator:innen-Team begrenzte Kapazitäten für solch ein freiwilliges Projekt hat, können wir nicht garantieren, dass es zu jedem Portrait auch die entsprechenden Grafiken geben wird.

Ich hätte gerne selbst so ein gezeichnetes Bild von mir. Wo kann ich eines bekommen?

Alle Illustrationen, die für diesen Blog angefertigt werden, posten wir auf unserem Instagram-Account. In der Beschreibung des jeweiligen Posts findest sich widerrum der Instagram-Account der jeweiligen Illustrator:innen. Du kannst sie gerne selbst kontaktieren und anfragen, gegen welchen Preis sie Zeichnungen anfertigen.

Darf ich die Illustrationen von eurem Blog selbst weiterverwenden?

Wenn du eine Illustration von unserem Blog für eigene Zwecke weiterverwenden möchtest, bitte trete mit der:dem entsprechenden Illustrator:in in Kontakt um abzusprechen, was genau du mit der Illustration vorhast. Ein Repost auf einem Instagram-Account oder ähnliches ist natürlich immer gern gesehen, aber bitte vergiss nicht, Credits an die Illustrator:innen zu geben.

Über gendersensible Sprache auf 365 Fe*male MCs

Was bedeutet es, wenn jemand cis ist?

Als cis oder cisgeschlechtlich werden Personen bezeichnet, die sich eben jenem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt aufgrund biologischer Merkmale zugeschrieben wurde. Eine Person, die sich diesem zugewiesenen Geschlecht nicht zugehörig fühlt, wird im Gegensatz als trans oder transgeschlechtlich bezeichnet.

Quelle: Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden (TU Berlin)

Was bedeutet trans?

Als trans (oder transgeschlechtlich, transgender und transident) bezeichnen sich Personen, die sich nicht, nicht nur oder nicht ausschließlich dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugeschrieben wurde. Manche trans Personen fühlen sich »dem anderen« bzw. einem anderen Geschlecht zugehörig, manche fühlen sich gar keinem Geschlecht zugehörig.

Quelle:Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden (TU Berlin)

Was bedeutet es, wenn jemand nicht-binär ist?

Als nicht-binär (bzw. Enby als englischsprachige Aussprache der Abkürzung NB für non binary) oder genderqueer bezeichnen sich Personen, die ihre Geschlechtsidentität nicht den Kategorien Frau oder Mann zuordnen, sondern die sich jenseits, dazwischen oder in beiden Kategorien verorten.

Quelle: Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden (TU Berlin)

Was bedeuten die Begriffe FLINT / FLINTA / FLINTA*?

FLINT ist eine Abkürzung für eine bestimmte Gruppe von Menschen, mit der oft ausgedrückt wird, wer in welchen Räumen und Veranstaltungen willkommen ist. Dabei steht FLINT für Frauen, Lesben, Inter, Nichtbinäre und Trans Personen. Bei FLINTA kommt zudem das Agender hinzu. Bei FLINTA* steht das Sternchen stellvertretend für alle weiteren Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten, die im patriarchalen System benachteiligt werden.

Quelle: Queer-Lexikon – FINTA

Was ist Heteronormativität?

In einer heteronormativen Gesellschaft wird von allen Menschen zunächst einmal erwartet, dass sie cisgeschlechtlich und heterosexuell sind. Das bedeutet also, dass zunächst angenommen wird, das jede Person entweder weiblich oder männlich ist, und dass dieses Geschlecht bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden kann. Darüber hinaus wird in einer heteronormativen Gesellschaft davon ausgegangen, dass diese zwei Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und sich sexuell sowie romantisch aufeinander beziehen – (cis) Frauen sollen sich also nur zu (cis) Männern hingezogen füglen und umgekehrt. Abweichungen von dieser Norm, wie sie queere und polyamouröse Beziehungen und auch trans Menschen darstellen, werden unsichtbar gemacht und/oder diskriminiert.

Quelle: Queer-Lexikon – Heteronormativität

Warum gendert ihr mit dem Doppelpunkt und nicht mit Sternchen oder ähnlichem?

Die Redakteur:innen auf diesem Blog verwenden den Genderdoppelpunkt “:”, um einen Raum zu öffnen, der alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten mit einbezieht, also auch nicht binäre, trans und intersexuelle Personen. Es ist uns wichtig deutlich zu machen, dass es Menschen gibt, die sich nicht in der Binarität von ausschließlich männlich und weiblich bewegen und sich dementsprechendauch mit keiner der beiden Kategorisierungen (Mann/Frau) identifizieren. Zudem trägt der Doppelpunkt im Falle dieses Blogs zur Barrierefreiheit bei. Wir wissen, dass es umstrittene Positionierungen dazu gibt, welches Symbol von Screenreadern für Personen mit Sehbeeinträchtigung am besten vorgelesen wird. Aktuell haben wir uns für den Doppelpunkt entschieden – wir informieren uns aber stetig weiter über das Thema um eine möglichst barrierefreie Webseite zu ermöglich. 

Über diskriminierungssensible Sprache auf 365 Fe*male MCs

Wer sind People/Menschen of Color?

People of Color (kurz: PoC) ist “eine internationale Selbstbezeichnung von/für Menschen mit Rassismuserfahrungen. Der Begriff markiert eine politische gesellschaftliche Position und versteht sich als emanzipatorisch und solidarisch. Er positioniert sich gegen Spaltungsversuche durch Rassismus und Kulturalisierung sowie gegen diskriminierende Fremdbezeichnungen durch die weiße Mehrheitsgesellschaft.”

Quelle: Amadeu-Antonio-Stiftung, Glossar: Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit, 2014, S. 15

Und was sind im Gegensatz dazu dann Schwarze Menschen?

Schwarz ist eine Selbstbezeichnung und beschreibt eine von Rassismus betroffene gesellschaftliche Position. „Schwarz wird großgeschrieben, um zu verdeutlichen,dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt und keine reelle ‘Eigenschaft’, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist. So bedeutet Schwarz-Sein in diesem Kontext nicht, einer tatsächlichen oder angenommenen ‚ethnischen Gruppe‘ zugeordnet zu werden, sondern ist auch mit der gemeinsamen Rassismuserfahrung verbunden, auf eine bestimmte Art und Weise wahrgenommen zu werden.“

Quelle: Jamie Schearer, Hadija Haruna, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), Über Schwarze Menschen in Deutschland berichten, Blogbeitrag, 2013

Wenn es Schwarze Menschen gibt, sind alle anderen dann weiß?

Weiß“ und „Weißsein“ bezeichnen ebenso wie „Schwarzsein“ keine biologische Eigenschaft und keine reelle Hautfarbe, sondern eine politische und soziale Konstruktion. Mit Weißsein ist die dominante und privilegierte Position innerhalb des Machtverhältnisses Rassismus gemeint, die sonst zumeist unausgesprochen und unbenannt bleibt. Weißsein umfasst ein unbewusstes Selbst- und Identitätskonzept, das weiße Menschen in ihrer Selbstsicht und ihrem Verhalten prägt und sie an einen privilegierten Platz in der Gesellschaft verweist, was z.B. den Zugang zu Ressourcen betrifft. Eine kritische Reflexion von Weißsein besteht in der Umkehrung der Blickrichtung auf diejenigen Strukturen und Subjekte, die Rassismus verursachen und davon profitieren, und etablierte sich in den 1980er Jahren als Paradigmenwechsel in der englischsprachigen Rassismusforschung. Anstoß hierfür waren die politischen Kämpfe und die Kritik von People of Color.

Quelle: Wer anderen einen Brunnen gräbt … Rassismuskritik // Empowerment // Globaler Kontext, Glossar, Blogbeitrag