BELLA

16. März 2023

Carlotta Schlomann

Autorin

Nicole Schrottge

Jung, talentiert, ehrgeizig: BELLA steht für eine ganz neue Generation von Rapperinnen*, die sich von niemandem reinreden oder aufhalten lassen. Sie investiert alles, das sie hat, in die Musik, mit dem klaren Ziel, damit Geld zu verdienen und bekannt zu werden. Vielleicht sogar so bekannt wie Cardi B, eins ihrer Vorbilder.

Ihr Künstlername sollte prägnant sein, die Essenz ihres Vibes einfangen, also entschied sie sich für BELLA. Dass sie aufgrund ihres Instagram-Namens mittlerweile immer öfter „BELLA the Rapper“ genannt wird, war nicht geplant. Dennoch freundet sie sich langsam damit an. Aufgewachsen ist sie im kalifornischen Azuza in den USA, ihre Familie stammt aber aus Mexiko. Deswegen liegt BELLA mehr Repräsentation von Rapperinnen mit lateinamerikanischen Wurzeln sehr am Herzen.

Angefangen hat alles mit dem ersten Lockdown 2020. BELLA nutzte die Zeit, sammelte ihr bisheriges Material bestehend aus verschiedenen Ideen, Demos und Lyrics zusammen und veröffentlichte ihre Debüt-EP „Diverse“. Darauf erzählt sie Geschichten, packt alle Facetten ihres Lebens und Charakters in einen lässigen, pointierten Flow, der sehr an 90s-West Coast-HipHop erinnert. Die zu dem Zeitpunkt erst 18-Jährige verarbeitet auf ihrer Debüt-EP den Verlust einiger Freunde bei Schießereien und ihre Pillenabhängigkeit, die bereits im Teenageralter anfing. Mittlerweile ist sie laut eigener Aussage clean.

Mit der EP machte sich die Kalifornierin schnell einen Namen in der lokalen Rap-Szene. Bereits Anfang 2021 tourte sie mit befreundeten Rapper:innen durch die USA, was ihre Streamingzahlen deutlich ansteigen ließ. Diese Tour machte BELLA bewusst, dass sie alles auf eine Karte setzen möchte: Es ist ihr verdammt ernst mit der Rap-Karriere und sie will sich nur noch darauf konzentrieren.

Nach ihrem Highschool-Abschluss, den sie vor allem ihrer Mutter zuliebe absolviert hat, folgte 2021 die EP „West Coast“. Parallelen zu Vorbildern wie Queen Latifah und Lil’ Kim sind unverkennbar, dennoch erschafft BELLA ihren ganz eigenen Sound. Die Tracks auf ihrer zweiten EP sowie die zuletzt veröffentlichten Singles spiegeln ihr unglaubliches Gespür für Flow und Reime wider, mit denen BELLA zerbrochene Beziehungen, Vertrauensprobleme und das klassische „From Rags to Riches“-Narrativ thematisiert. Gekonnt bewegt die Rapperin sich dabei zwischen R&B, Jazz-Elementen und Soul. Ihre Songs werden einfach nicht langweilig.

Der Großteil ihres musikalischen Schaffens stammt fast vollständig aus BELLAs eigener Feder. Ihre Musikvideos sind DIY, ihre Releases sind DIY. Damit sie musikalisch noch unabhängiger von anderen Menschen wird, lernt sie aktuell, ihre Beats selbst zu bauen.

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