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Frankie Simone

Frankie Simone

Late to the party – wer Frankie Simone erst im Trailer der US-amerikanischen Reality TV-Show „King Of Drag“ entdeckt, hat einiges nachzuholen. Inspirationsquelle für die Songs des queeren, non-binären Musiktalents: geballte Lebenserfahrung in unzähligen Sprachmemos, Notiz- und Tagebüchern. Schon als Kind dachte sich Simone am Loop-Pedal und Keyboard Jingles und Melodien aus. Da die meisten Ideen Simone im Traum kommen, steht they auch mal nachts auf, um ein Riff oder eine Hook aufzunehmen.  

Zum Karrierebeginn als „dance pop“ und „shinier pop“ bezeichnet, kommt in Simones neueren Songs Rap stärker hervor. Auf die 2018er Debüt-EP „LOVE//WARRIOR“ folgten 2020 die LP „Sensitive Creature“ sowie mehrere Songs, von denen drei ihren Weg in Werbespots, ein Videospiel und die US-Teenserie „Diebische Elstern“ („Trinkets“) fanden.

In Puerto Rico geboren und an der südkalifornischen Küste groß geworden, wuchs Simone außerhalb der eigenen vier Wände vor allem zwischen Weißen auf. Zuhause wurde Spanisch gesprochen und viel getanzt, es gab Salsa-Musik und puerto-ricanisches Essen. Eine andere Welt als die Schule, in der sich Simone als BiPoc fremd fühlte. Mit einem Aussehen, das nicht dem entsprach, das bewundert und anerkannt wurde, entwickelte they ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper. Vielleicht mit ein Grund, warum Simone früh anfing, Songs zu schreiben und so die eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken.

But I guess things in life get to a point where you gotta just not give a fuck, you gotta let go of all your fears because they’ll hold you back from growing greater and more rapidly.“

– Zitat aus einem Tagebuch von Simone

Seit Beginn der professionellen Musikkarriere immer an Simones Seite: trans Ehemann Che Che Luna, der von Musikvideos bis Live-Shows alles choreografiert und tanzt. Die erste gemeinsame Tournee finanzierten die beiden dank einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne. Zuhause schaffte es Simone trotz drei parallelen Jobs, Songs zu entwickeln und mit anderen Künstler:innen zusammenzuarbeiten. Eine wesentliche Rolle spielte dabei Graham Barton, Freund, Tontechniker und Co-Produzent der Debüt-EP. Laut Simone derjenige, der them half, den eigenen Sound zu finden. Besondere Einflüsse für Simone: die Sänger:innen Kehlani, SZA und Hayley Kiyoko.

Neben dem Sound geht es Simone vor allem darum, Liebe mit der Welt zu teilen und Selbstvertrauen und Zufriedenheit mit dem eigenen Körper auszustrahlen. So zeigt Simones Instagram-Kanal their Einsatz für queere/trans Rechte, Sex Positivity und Body Love. Anerkennend kommentierte das Onlinemagazin Willamette Week, dass, wenn die Liebe zu sich selbst ein Akt der politischen Kriegsführung sei, Simone den Weg in die Schlacht anführe.

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Klare Botschaft von Simone:

Stop doubting yourself. If you feel the pull to do something do it – just go for it and believe in yourself. If you believe in yourself enough everyone around you will too […] Fake it til you make it all the way.“

– Im Interview mit Autostraddle
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