La Goony Chonga

14. November 2021

Anton Wegener

Gastautor:in

Henrike Ott

Illustratorin

La Goony Chonga ist keine Rapperin im klassischen Sinne. Die US-amerikanisch-kubanische MC aus Miami ist eine Reggaetonera, die ihren Style selbst als „Treggaeton“ beschreibt, einen Mix aus Trap/Tread und Reggeaton, und die ästhetisch und musikalisch ihre Latinx-Herkunft feiert.

2015 hat Kasey Avalos aka La Goony Chonga es mit der englischsprachigen EP „Skrrrictly 4 da Slutz“ gemeinsam mit der Rapperin Bootychaaain ihr Debüt herausgebracht, auf der Trap-Beats genauso omnipräsent wie Autotune sind. Im selben Jahr erschien ihr erstes, ebenso traplastiges Soloalbum „Santeria Pussy 2“.

2016 veröffentlichte La Goony Chonga ihre erste spanischsprachige Single „Tengo Dinero“. Mittlerweile singt sie ausschließlich auf Spanisch. In ihrer Diskografie findet sich seitdem auch immer weniger Trap, sondern vermehrt Dembow, Reggaeton und andere Latin-Beats. La Goony Chongas Delivery hat der Sprach- und Genrewechsel gut getan: Ihr Flow passt sich perfekt in ihre energetischen Latin-Trap- und Reggaeton-Tracks ein. Die frühen Singles „Buena y Guapa“ (2016) und „Tira-Tira“ (2017) liefern dafür gute Beispiele.

In ihrem zuletzt veröffentlichten Album „Dimen5ión“ von 2019 kollaborierte sie unter anderem mit Brooke Candy und der selbsternannten Königin des spanischen Traps, La Zowi. Auf dem Album findet sich auch eine ihrer erfolgreichsten Singles, „Duro 2005“. Sowohl der Sound als auch die Ästhetik des Videos spielen mit den frühen Jahren von Reggaeton – eine Musikrichtung, mit der La Goony Chonga als Latina in Miami aufgewachsen ist.

Sie zelebriert allerdings nicht nur mit ihrer Musik ihre Latinx-Herkunft: „Chonga“ ist ein Wort aus der Latinx-Community Süd-Floridas und beschreibt meist junge femme presenting Kubaner:innen und mittlerweile Latinxs aus der Arbeiterschicht. Die Selbstbezeichnung und ein ikonischer Style sind für viele junge Latinxs empowerned. Genauso für La Goony Chonga, wie sie in einem Interview mit dem Blog Future Front Texas sagt:

For me, chonga is a lifestyle. It’s something I have always been proud to identify with growing up in Miami. It represents who I am […] Something about the whole aesthetic and attitude is so empowering. A lot of girls went through a „chonga phase“ but for me it pretty much stuck. I will always and forever be a proud chonga.“

Bestes Beispiel für die Repräsentation vom „Chonga-Lifestyle“ geben die Lyrics und das Video zu „No quieres lio“ oder auch ihre neuste EP und gleichnamige Dembow-Single „Descontrol“, in der sie wie in fast allen ihrer Tracks über Sex, Feminität und Selbstbestimmung rappt. Sich selbst treu zu bleiben, hat sich für La Goony Chonga ausgezahlt: Mittlerweile gilt sie nicht nur als Ikone in der Latinx-Community, sondern macht sich auch immer mehr einen Namen in der englischsprachig dominierten HipHop- und Trap-Landschaft in den USA.

Fam0us.Twinsss

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