Oshun

1. März 2020

Lina Burghausen

Chefredakteurin

Nic Rauch

Illustratorin

Die Gottheit Oshun steht für die Weiblichkeit, Liebe und Fruchtbarkeit, für materiellen Reichtum und gilt als Göttin der Flüsse und Gewässer. Es überrascht wenig, dass Thandiwe und Niambi Sala gerade ihren Namen für ihre gemeinsame musikalische Reise gewählt haben. Denn als Duo OSHUN machen sie Kunst im spirituellen Sinne: als „the Nubian Mafia With a Message of Peace“ betitelte sie das Complex Magazin, die Washington Post bezeichnete eine ihrer Shows als eine „healing affair“. Und auch OSHUN selbst greifen ähnliche Bilder auf: Als „the new goddesses on the block“ bezeichnen sich die aus Washington D.C. stammenden Musikerinnen, die mit ihrer Mischung aus Rap und Soul, akustischen und elektronischen Klängen den Afrofuturismus perfekt repräsentieren. Ihr so erschaffenes Genre bezeichnen die beiden selbst als „Iya-Sol“. Ihre Musikvideos sind audiovisuelle Gesamtkunstwerke, ihr Style irgendwo zwischen Lauryn Hill und Daft Punk, Hippie-Sonnenblumen und Alien-Kontaktlinsen.

Niambi Sala und Thandiwe lernten sich zum Ende ihrer Highschool-Zeit kennen, als beide ins „Martin Luther King“-Stipendienprogramm für die NYU aufgenommen wurden. Ähnliche Interessen und dieselben Fragen beschäftigten die beiden Musikerinnen damals. „It was all grounded in us coming into ourselves as women”, lässt Niambi diese Zeit im Interview mit Vice Revue passieren. Die gemeinsame Message der beiden Künstlerinnen stand damit früh: Female Empowerment, Sisterhood und Identitätsfindung, aber auch die Zelebrierung ihrer afrikanischen Wurzeln. Der passende Transportweg für ihre Message fand sich im folgenden Winter, den Niambi und Thandiwe in ihrem Wohnheim in New York verbrachten: Musik sollte es sein, gemeinsam, als OSHUN. Was mit ein paar YouTube- und Soundcloud-Veröffentlichungen auf Dilla-Beats begann wurde schnell zum völlig eigenen Soundkonzept. 2015 hielten sie dieses auf ihrem Debüt-Mixtape „ASASE YAA“ fest – und vergrößerten ihre internationale Fanbase auf diese Weise erheblich. Collabos, unter anderem mit Jorja Smith, sowie ihr erstes Release auf Albumlänge 2019 setzten die Erfolgsgeschichte um OSHUN fort. Bis heute verstehen sich die beiden Musikerinnen in erster Linie als Aktivistinnen und Revolutionärinnen – und HipHop und Soul sind ihre Waffen. Verbeugt euch vor diesen Göttinnen!

„365 Female* MCs“ in Köln

Klitclique

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