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Bae.Con

Bae.Con

Im Leben ist nichts gewiss, aber dass sie eines Tages Rockstar sein würde, daran hatte Bae.Con dennoch niemals Zweifel. Bae heißt eigentlich Orphea, und als sei dies nicht bereits genug der Morbidität, erblickte sie an Halloween das Licht der Welt. Alleine mit diesen beiden Fakten wurde ihr mehr Kredibilität in die Wiege gelegt, als die meisten Horrorcore-Künstler:innen in ihrem Leben je erreichen werden.

Orphea ist ein starker Name. Warum zur Hölle braucht es da noch ein Pseudonym? „Bae.Con ist eher aus einem Joke heraus entstanden, aber irgendwie hat sich der Name etabliert. Ich finde meinen bürgerlichen Namen auch schön. Aber es ist mir zu persönlich, meinen richtigen Namen zu benutzen. Mir gefällt eine gewisse Anonymität“, erklärt Bae.Con, und überlegt weiter: „Ich habe schon drüber nachgedacht, mal meinen Künstlernamen zu ändern und gegen einen meiner richtigen Namen, Orphea oder Maxine, zu tauschen. Vielleicht wenn sich die Gelegenheit bietet und ich eventuell einen Style-Switch angehe. Aber für Namenswechsel braucht man auch eine solide Fanbase.“

Bae.Con gehörte noch zur letzten Generation Emo/Punk, die einst am Alexanderplatz chillte. Damals hat sie noch Anhang gesucht. Wollte immer aus der Masse herausstechen, aber doch irgendwo dazugehören. Heute ist das anders. Bae.Con ist selbstsicher und vielseitig, was ihren eigenen Style betrifft – optisch und musikalisch. An einem Tag sieht sie aus wie die Queen of Darkness, am nächsten wie ein Tomboy, und selbst die unschuldige Prinzessin tritt manchmal zum Vorschein. Mit ihrem Sound ist das ähnlich. Eine gewisse Härte ist nicht von der Hand zu weisen, aber dazwischen schlägt sie eben auch mal einen softeren Ton für nahezu Balladen-artige Songs an. Schwer, das in eine Genre-Schublade zu stecken. Irgendwo zwischen Metal, Lo-Fi, HipHop und Noise wird sie trotzdem als erste Rapcore/Horrorcore-Künstlerin Deutschlands gehandelt.

Wie sich ihr Kindheitswunsch, Rockstar zu werden, verwirklichte, das erinnert Bae.Con so: „Ich wollte die Erfahrung machen, für eine Weile alleine zu reisen. Erst durch Südafrika und danach noch durch L.A. In Südafrika hatte ich die Gelegenheit, meinen ersten Song aufzunehmen und online zu stellen. In Südafrika hat quasi das Streben nach Glück begonnen. Nach L.A. bin ich anschließend tatsächlich wegen der Musik und weil es ebenfalls ein Kindheitstraum war, die Stadt zu erkunden. In L.A. war ich auch alleine, aber habe dort schnell Anschluss gefunden. Ich hatte mehrere Auftritte und habe mit anderen Künstlern zusammengearbeitet. Ich konnte mich mit der deutschen Musikszene nie identifizieren, deshalb die Umwege.“

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Gut Ding will manchmal eben Weile haben. Dafür geht es jetzt mit voller Kraft voraus. 2020 ist schon einiges passiert, und es wird noch mehr kommen. In diesem Jahr hat Bae.Con begonnen, sich unabhängiger zu machen. Dafür hat sie sich ihr eigenes Homestudio-Equipment zugelegt und angefangen, selbst Beats zu produzieren. Sich selbst aufzunehmen und zu mixen hilft ihr, ihren eigenen Sound weiterzuentwickeln. In Zukunft dürfen sich Fans also auf komplett selbst produzierte Musik freuen. Kollaborationen mit anderen Frauen des Horrorcore-Genres, wie zum Beispiel Big Klit und Dana Dentata aus den USA oder Zheani aus Australien, könne sie sich vorstellen, aber gerade hat sie andere Prioritäten. Die vielen Visionen, die sie solo verwirklichen möchte, gehen vor. Die COVID-Spielpause hat Bae genutzt, um neue Ideen für Auftritte zu sammeln. Jetzt wartet sie sehnsüchtig auf Gelegenheiten, um zu performen. 

Die Zeit, bis sie wieder live auf einer Bühne stehen darf, überbrückt Bae.Con fleißig mit Veröffentlichungen. Für November ist die nächste Single „Fallen Angel“ inklusive Musikvideo geplant. Außerdem will sie einen Weihnachtssong droppen. Ob man den mit der ganzen Familie hören kann, bleibt abzuwarten. Natürlich wird der Track auf Bae.Cons eigene Art und Weise weihnachtlich. Zudem arbeitet sie aktuell am nächsten Album, das bereits nächstes Jahr erscheinen soll. Weitere Musikvideos werden auch noch kommen. Es steht also einiges bevor.

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