Vom Kirchenchor zu Gucci Manes eigenem Label 1017 Records: Das gelang Enchanting innerhalb kürzester Zeit. Dabei war sich die Künstlerin aus Texas ihrem Talent lange nicht bewusst. Erst als sie anfängt Cover zu veröffentlichten und dafür viel Zuspruch bekommt, wird ihr immer klarer, dass Musik für sie mehr sein kann als nur ein Hobby.
Nachdem sie die Highschool beendet, wird das Studio kurzum ihr zweites Zuhause. Die gebürtige Hanauerin erzählt im Essence Magazin:
I had a friend, he had a friend that owned a studio and people knew that I could sing, I didn’t really start posting me singing ’til like later in high school.”
Enchanting im Interview im Essence Magazin
So kommt eins zum anderen und schon bald erscheint ihr erstes Mixtape „Love & Drugs“, der Startschuss für ihre Karriere. 2020 folgen dann gleich mehre Signing-Angebote, unter anderem auch vom 1017 Records Label, bei dem die 23-Jährige nun als einzige Frau unter Vertrag steht.
Nach „Big Chant“ und „No Luv“ erscheint in diesem Jahr mit „Large Amounts“ der dritte Track mit Rap-Größe Gucci Mane höchst persönlich. R&B trifft hier auf softe Beats, die an Rihannas alte Songs erinnern und auch sonst schwingen in Enchantings Songs smoothe Retro-Klänge mit, zu denen sie mit ihrer mal kratzigen, mal butterweichen Stimme singt.
Dabei war R&B schon immer das Genre, in dem sie sich wohlgefühlt hat, das Rappen kam erst mit dem Labelvertrag hinzu. Dementsprechend sind ihre Tracks aus 2020 und 2021 von roughen Lines geprägt, die sie wie in „Want Sum” nahezu ins Mikro flüstert, wodurch die Rap-Parts allerdings nicht an Toughness verlieren. Eher das Gegenteil ist der Fall: Enchanting zeigt, dass auch mit wenig Lautstärke eine Message jede:n erreichen kann.
Yeah, I got all this pressure on my shoulders / Pay attention to the signs, that’s what my mama told me / Ain’t no love up in these streets ‚cause all these bitches foldin‘ / Had to stand up on my feet to get this shit in motion”
Enchanting, „Large Amounts”
Dass die Künstlerin momentan wieder mehr auf Gesang setzt, zeigen besonders ihre kürzlich erschienenen Tracks „What I want” feat. Jacquees, sowie eine Akustik-Version von „Take It Back“, die sie auf Instagram veröffentlicht hat. Im Interview mit Nyla Symone verrät Enchanting, dass sie sogar offen wäre für eine kleine, feine NPR Tiny Desk Session.
Bleibt noch die Frage offen, woher der Name Enchanting denn eigentlich kommt. Die Antwort lautet etwas unerwartet: von einer ehemaligen Kollegin. Die fand nämlich, dass die Künstlerin mit ihren Braids, die sie zu der Zeit trug, und den vielen Tattoos „enchanting vibes“ ausstrahlte. An Tattoos sind seitdem einige hinzugekommen, wie sie auch immer wieder auf Instagram zeigt, und die „enchanting vibes“ hat die Künstlerin auch nicht verloren. Mit ihren Grübchen und einem ansteckenden Lachen kann man sich ihrer Aura einfach nicht entziehen.
Da ihr momentan zurecht alle Türen offenstehen, können wir da definitiv noch viel erwarten und wer weiß, vielleicht können wir ihr schon bald bei einem Tiny Desk Wohnzimmerkonzert lauschen.