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Kaiit

Kaiit

Es gibt manchmal Phasen im Leben, da beschleicht einen das Gefühl, die Mainstream-Musikwelt dümpelt so vor sich hin und reproduziert in Massen und lediglich in einen anderen Deckmantel gehüllt ein und den selben Sound, sodass es fast schon an musikalische Stagnation grenzt. Stolpert man in solchen Momenten dann über eine Künstlerin wie Kaiit (ausgesprochen Ky-yeet), dann spürt man förmlich, wie die sich neu verknüpften Synapsen vor Freude und Euphorie direkt wieder zerplatzen!

Die 23-jährige Sängerin und Rapperin Kaiit gilt in ihrer Wahlheimat Australien nicht ohne Grund als große Neo-Soul-/R&B-Queen und musikalische Hoffnungsträgerin. Für ihre Single „Miss Shiney“ erhielt sie 2019 sogar den ARIA Music Award in der Kategorie „Best Soul/R&B Release“; nicht zu vergessen ihre 2017 veröffentlichte, ganz persönliche Version des Klassikers „Natural Women“, mit der die bis dahin noch eher unbekannte Künstlerin über Nacht viral ging. Mal rappend, mal singend, weiß Kaiit innerhalb kürzester Zeit die australische Musikwelt mit ihrer ruhigen, sinnlichen Stimme und ihren intimen, dabei jedoch stets sehr kraftvollen und empowernden Texten zu beeindrucken, sodass auch ihre zweite Single „2000 n something“ – ein Song, denn sie noch während ihrer Highschool-Zeit geschrieben hat – von der Szene hochgelobt wird. Kein Wunder also, dass keine Geringeren als die Neo-Soul Queens Jill Scott und Erykah Badu ebenfalls auf Kaiit aufmerksam geworden sind und sie kurzerhand co-gesigned haben. Mal ganz abgesehen davon, dass Kaiit in den vergangenen Jahren bereits mit internationalen Größen wie The Internet, Aloe Blacc oder SZA auf der Bühne stand und während ihrer Europa-Tour 2019 zu einer von 10 Top-Künstler*innen des „The Great Escape“-Festivals nach ihrem dortigen Auftritt gewählt wurde.

Geboren als Kaiit Bellamia Waup in Papua-Neuguinea wuchs Kaiit zwischen Australien und Papua-Neuguinea auf bis sich ihre Familie schließlich in Melbourne niederließ. Musikalisch beeinflusst wurde sie dabei vielfach von alternativer Musik, wie u.a. Pink Floyd, die ihre Eltern zu Hause hörten, jedoch ebenso von Idolen wie Amy Winehouse oder Lauryn Hill. Wenngleich ihre Lehrer*innen in der Highschool ihr musikalisches Talent nie ernst genommen oder es gar gefördert haben, hielt Kaiit an ihrer Leidenschaft und dem Streben nach einer musikalischen Karriere fest – ganz zu unser aller Glück!

Dabei sind es vor allem Aspekte wie Selbstbewusstsein und Ehrlichkeit, mit der Kaiit von Anfang an sich selbst und ihre Musik präsentiert, die sie als Künstlerin so aus der Menge herausstechen lassen und letztlich ihre 2018 erschienene EP „Live From Her Room“ zu einem kleinen Meisterwerk machen. Klare Hörempfehlung auf der Platte ist der Hit „OG Luv Kush pt. 2“ mit der eingängigen Hook “I feel like I’m your mama, ‘cause it’s so damn hard just to please you“, in dem Kaiit die Verarbeitung von verflossenen Liebschaften mit dem Entzug von Suchtmitteln vergleicht („I stopped the excessive drinking / Hoping that I see you on the weekend / Going on my girl’s phone to check your timeline / Stalking all them bitches that liked your profile”).

Kaiits einzigartiger Style, ihr Sinn für Ästhetik sowie Bestreben nach mehr Diversität und Sichtbarkeit von Menschen wie ihr, wie sich auch in ihren Videos oder auf ihren Social Media-Kanälen bemerkbar macht, haben den Weg der jungen Künstlerin in den vergangen Jahren auf jeden Fall in die richtige Richtung gelenkt.

Unser Synapsen zerplatzen weiterhin vor Freude über diese aufstrebende und durch und durch bezaubernde Künstlerin!

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