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Miss Celaneous

Miss Celaneous

Wenn es eine Sache gibt, die auf Robyn Arendse ganz sicher zutrifft, dann das sie die Dinge nicht dem Zufall überlässt!
In diesem Sinne ist auch die Wahl ihres Künstlerinnennamens Miss Celaneous als buchstäbliche Ansage zu verstehen, jegliche Bemühungen, sie und ihr Schaffen in irgendeiner Form in eine Schublade stecken zu wollen, zunichte zu machen.

Die in Kapstadt lebende Moderatorin, Unternehmerin, Model sowie Rapperin ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Allrounderin: In den vergangenen 10 Jahren hat sich Miss Celaneous nicht nur aufgrund ihres musikalischen Outputs einen Namen in der lokalen Szene Südafrikas gemacht, sondern ebenso durch u.a. ihre Tätigkeiten zusammen mit Celeste Mitchell für das monatliche HipHop-Event „#WeLoveHipHop“ (von 2014 bis 2017) oder ihren fokussierten Unternehmergeist. So gründete sie vor einigen Jahren nämlich auch noch ihr eigenes Modelabel #TsakApparel. Mit ihrem extrovertiertem Erscheinungsbild – in der Regel trägt sie ihren Afro platinblond oder knallpink gefärbt – sowie ihren „from tip to toe“ durchgestylten Outfits, gilt sie schon lange als stilsichere Modeikone in ihrer Heimat.
Eine loyale Anhängerschaft bzw. Fangemeinschaft hat sich Miss Celaneous jedoch über die Jahre vor allem mit ihrer Musik aufbauen können: Nach zahlreichen Auftritten auf den verschiedensten Bühnen Südafrikas, u.a. auch im Vorprogramm des Rappers AKA, sowie Kollaborationen mit lokalen Größen wie YoungstaCPT („Gehard“), G Baby Da Silva („Hood Life“) oder Patty Monroe und Kita Kietz („Body Talk“), gehört Miss Celaneous mittlerweile zu den gefragtesten Künstler*innen in der Szene.

Ihr Interesse und ihre Leidenschaft für Rap-Musik wurde dabei schon früh, durch insbesondere ihren Vater zu Zeiten von Rap-Legenden wie Biggie und Tupac geweckt. Dennoch verging noch einige Zeit, bis Miss Celaneous selber mit dem Texten und Musizieren begann sowie weitere Jahre ins Land verstrichen, bis sie 2014 schließlich mit ihrem ersten Mixtape „Kwicky“ auf sich aufmerksam machte: ein 8-minütiges musikalisches Brett, welches geprägt ist von knallenden Beats, Miss Celaneous’ unverkennbaren Flow sowie von ihren meinungsstarken, oftmals sehr expliziten und sexpositiven Lyrics. Neben (Black) Female Empowerment und dem Ausdruck weiblicher Lust, thematisiert sie in ihren Songs ebenso immer wieder ihre Frustration über beispielsweise normierende Ansprüche an Frauen in dieser Gesellschaft und prangert diese an.

Stilistisch lässt sich Miss Celaneous musikalisches Repertoire jedoch genauso wenig in eine klare Richtung einordnen, wie sie sich selbst: Mit Songs wie u.a. „Trap’em“ oder „#CheckMeOut“ aus dem Jahre 2015, veröffentliche Miss Celaneous noch Tracks mit klassischen Trap-Vibes. Insbesondere letzt genannter Track wurde nicht nur auf visueller Ebene für u.a. das imposante Video, welches überwiegend in den Straßen im Südens von Johannesburg gedreht wurde, hart gefeiert, sondern vor allem auch, weil es sich beim Beat um ein Remake von keinem geringen als Nipsey Hussle handelt. Im Song selber rechnet Miss Celaneous auf jeden Fall im feinsten kapstädtischen Slang mit der Südafrikanischen Rap- und HipHop-Szene ab – klare Hörempfehlung der Redaktion. Auf Songs wie u.a. „PushOva“ oder „State of Mind“ aus dem Jahre 2016, legt Miss Celaneous nicht nur einen deutlich stärkeren Fokus auf ihren Gesang, sondern bewegt sich soundästhetisch viel eher in Bereichen von Pop sowie EDM. Jüngere Veröffentlichungen tendieren hingegen schon wieder viel eher in eine ursprüngliche Richtung, hin zum Southern Rap („Gehard“ oder „Snippets. The Mixtape“).

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Insofern macht Miss Celaneous auch nach all den Jahren ihrem Namen noch alle Ehre, ist und bleibt die einfach eine wandlungsfähige Tausendsasserin, welche uns sehr wahrscheinlich auch künftig (und hoffentlich auch bald wieder) mit neuer Musik überraschen wird.

Nachtrag Mai 2020:
Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, ist Miss Celaneous seit längerer und auf unbestimmte Zeit nicht mehr als Musikerin/ Rapperin aktiv. Auf Anraten der Redaktion von 365 Female* MCs, sollte dennoch nicht darauf verzichtet werden, die Musik dieser Queen auszuchecken.

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