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Paha Matami

Paha Matami

Im Herbst 2020 organisieren das finnische HipHop-Label Monsp Records und der Verlag HMC Publishing ein gemeinsames Rap-Studio-Bootcamp ausschließlich für FLINTA*-Artists. Bei dem bis dahin so noch nicht dagewesenen Projekt geht es darum, Raum für Frauen und Gender-Minoritäten im lokalen Rap-Game zu öffnen und ihnen mehr Sichtbarkeit zu schenken. Unter dem Titel „Monsp Bootcamp Mixtape Vol. 1“ erscheint im Februar 2021 ein Mixtape mit neun starken Tracks, die alle während des Camps produziert wurden. Tatsächlich handelt es sich bei der Platte um die erste im Bereich Rap/R&B, auf der sich ausschließlich Musik nicht cis-männlicher Artists findet. Wie der Name schon erahnen lässt, scheint es bis zu einer Fortsetzung des Projekts hoffentlich nicht lange zu dauern. 

Eine Künstlerin, die schnell für großes Aufsehen sorgte, ist die Rapperin Paha Matami. Mit ihrem Song „Träppäsin sun äijän“ und insbesondere dem zugehörigen Musikvideo  setzt die Newcomerin ein klares Zeichen für Body Positivity und sexual (fe*male) Empowerment. Generell liegt der „bösen Mami“, so die wortwörtliche Übersetzung ihres Künstlerinnennamens, viel daran, sich für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung auszusprechen. Insofern verwundert es nicht, dass im Video zu ihrer ersten Single alles geschüttelt und in die Kamera gehalten wird, das der eigene weibliche Körper so hergibt. Mit ihrer Präsenz und dieser selbstbewussten Attitüde baut sich die junge Rapperin, die mit bürgerlichem Namen Juuli Linneo heißt, innerhalb kürzester Zeit auf TikTok und YouTube eine große Fan-Gemeinde auf.

Doch Paha Matami kann auch anders, wie sie mit der zweiten Single „Mis sä olit sillo“ beweist. So präsentiert sie sich mit weniger plakativer Boss Bitch-Attitüde, dafür sinnlicher und insbesondere auf textlicher Ebene mit mehr Tiefgang. Auf der eingängigen R&B-Nummer thematisiert sie ihr Unverständnis darüber, wie Menschen übereinander urteilen, ohne sich zu kennen. Sie selbst weiß aus Kinder- und Jugendtagen nur allzu gut, was es bedeutet, aufgrund der eigenen Erscheinung verurteilt oder gemobbt zu werden. Nicht jede:r kann aus dergleichen negativen Erfahrungen Stärke und Energie ziehen, um diese zum Beispiel in etwas Schönes wie Kunst zu verwandeln. Genau an dieser Stelle knüpft die junge Künstlerin mit ihrer Musik an. Sie möchte inspirieren sowie Selbstbewusstsein unter ihren Hörer:innen verbreiten.

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