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Prowess the Testament

Prowess the Testament

Prowess the Testament ist kein Name, der dir etwas sagt? Lass uns das ändern! Die Künstlerin aus DC stand mit Legenden wie dem Wu-Tang Clan oder Pharoahe Monch auf den Bühne. Während der Hip Hop Appreciation Week wurde sie für ihr Können von KRS-One mit Lob überschüttet. Sie ist auf Alben von MF DOOM und Aloe Blacc vertreten und hat bereits in ganz Nordamerika, Kanada und Teilen Europas gespielt.

In einem musikalischen Haushalt umgeben von Multiinstrumentalisten aufgewachsen, entwickelte Prowess the Testament früh eine Begabung als Performerin. „Mein Interesse an HipHop habe ich aber erst entdeckt, als De La Soul und Stetsasonic an meine Grundschule kamen. Ich glaube nicht, dass mich jemals wieder eine Vorstellung derart gefesselt hat. Es hat mein Leben verändert De La Soul und Prince Paul kennenzulernen“, erinnert sich Prowess zurück.

Der Sound von Prowess the Testament ist stark vom BoomBap geprägt. Obwohl sie neuen Einflüssen offen gegenübersteht, dominiert die traditionelle HipHop-Prägung. Wer sie in eine Schublade stecken möchte, wird sie deshalb irgendwo zwischen Old School und True School verorten. Ihre Songs klingen zeitlos, aber dennoch frisch. Kxng RG beschreibt den Prowess-Sound als „eiserne Faust in einem Samthandschuh“, und sie selbst findet das passend.

Beim Schreiben ihrer Texte lässt sich Prowess von allem inspirieren. Eine interessante Fernsehshow oder ein gutes Buch dienen ebenso als Inspirationsquelle wie eine leere Tafel oder der Beat an sich. Auf die Frage nach ihrem kreativen Prozess antwortet sie poetisch-abstrakt: „Wenn ich schreibe, bin ich von Elementen inspiriert, so dass ich meine Songs fast nach einer Textur kategorisiere – das heißt: Metall, Feuer, Wasser, Äther, Holz. Ich versuche zu überlegen, welches Element am ehesten mit der Klanglandschaft übereinstimmt, und fülle dann die Lücken aus.“

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Dass Literatur und Poesie in ihrem Leben eine bedeutende Rolle spielen, wird in ihren Antworten deutlich. Ihre Ausführungen sind reflektiert, lang und wirken fast verkopft. Doch die Frage, ob weibliche Musikerinnen in Amerika ihren männlichen Kollegen gleichgestellt sind, beantwortet sie konkret: „Ich denke nicht, dass Künstlerinnen in Amerika ihren männlichen Kollegen gleichgestellt sind. Manchmal ist Weiblichkeit noch immer ein Stigma. Das Interesse an Kunst, die aus weiblicher Sicht geschaffen wurde, ist noch immer geringer. Aber wir Frauen werden weiterhin großartige Kunst schaffen und so die Meinung langfristig ändern. Bis wir aber an den Punkt kommen, an dem der Output von Frauen nicht mehr mit dem ‚weiblich‘-Label gekennzeichnet wird, haben wir noch einen weiten Weg vor uns.“

Aktuell arbeitet Prowess the Testament nicht nur als Doktorandin an der Georgetown University, sondern auch mit ihrem langjährigen Produzenten The Unown an an neuen Veröffentlichungen. „A Tale of Two Masters“ erscheint am 18. Dezember. Zudem ist eine Fortsetzung ihres von der Luftfahrt inspirierten Konzeptprojekt „5kygodd“, Teil 2, für April 2021 geplant. Die neuen Stücke sollen merklich gefühlvoller und sinnlicher klingen. Doch ganz neu erfinden will sie sich musikalisch nicht. „Gemeinsam mit dem großartigen Produktionsteam Team Demo arbeite ich bereits an einer EP, mit der ich dann wieder zu meinen BoomBap-Wurzeln zurückkehre.“

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