RUA

23. März 2021

Johanna Böhm

Autorin

Henrike Ott

Illustratorin

Deine Girls sind fake, meine Girls sind straight.
Ich schwör‘ dir, Babe, seit early Days will ich purple Rain
Deine Steps sind Moves, meine Steps sind Movies
Meine Attitude ist Betty Boop, so bad and boujee

Was für erste Zeilen für die erste Singleauskopplung! Gemäß dem gleichnamigen Song von den Migos & Lil Uzi Vert beschreibt RUA ihren Aufstieg im Rapgame. Also, den beginnenden Aufstieg. Denn „BAD AND BOUJEE“ ist ihre erste Veröffentlichung, der innerhalb weniger Monate Ohrwurm über Ohrwurm folgen werden.

Die 25-Jährige beginnt bereits als Jugendliche zu rappen. In den darauffolgenden Jahren spittet sie auf Handyvideos über Beats und lädt diese, noch unter dem Namen Seven7, auf Facebook hoch. Die Reichweite ist anfangs überschaubar, bis PA Sports aufmerksam wird und sie auf seinem Label „Life Is Pain Entertainment“ unter Vertrag nimmt. Im September 2020 kommt ihr Singledebut „BAD AND BOUJEE“ an den Start. Das dazugehörige Video unterstreicht die Attitüde des Tracks. „Ich & alle meine Leute hassen die Bullen“, steht auf dem Boden, während RUA im Kreis ihrer ausschließlich weiblichen Crew gen Himmel rappt. Eine ikonische Inszenierung – die Song und Künstlerin absolut gerecht wird. Kurz darauf erscheint „CASA BLANCA“. Ein weiterer stabiler Representer-Track, der zeigt, dass sie in keiner Weise auf den Mund gefallen ist. Dort landet mit

Kein Hate, weil ich nicht Jamule bin
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Nika

ein Querverweis auf ihren Labelkollegen Jamule, der im Sommer 2020 auf einem Konzert von Burna Boy mit rassistischen Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt hat. Kein Blatt vor den Mund nimmt die Münchnerin nicht nur in ihren Tracks. Als RUA die inzwischen beigelegte Auseinandersetzung zwischen ihrem Labelboss PA Sports und Manuellsen in einer Insta-Story kommentiert, überschlagen sich so manche schillernde Rapmedien.

Die dritte Singleauskopplung „WENN DU SCHLÄFTST“ ist Bashaar gewidmet, einem Freund und Nachbarn, der seit Januar 2021 im Koma liegt, undtrifft emotionale sowie verletzliche Töne. RUA beschreibt Momente einer Karriere, in denen sich Selbstzweifel und Selbstvertrauen ablösen, Glück und Geld schnell kommen und genauso schnell wieder vergehen können.

Ob mit oder ohne Autotune, ob gesungen oder gerappt – RUAs glasklare Stimme geht einem nicht so schnell aus dem Kopf. Gemeinsam mit ihrer ikonischen Perfomance sind das perfekte Voraussetzungen für eine noch lange andauernde und erfolgreiche Laufbahn, die uns hoffentlich demnächst die eine oder andere Platte bringt.

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