Die gebürtige Berner Rapperin und Beatboxerin ist aus der Schweizer Musiklandschaft schon lange nicht mehr wegzudenken. Steff la Cheffe, welche mit gebürtigen Namen eigentlich Stefanie Peter heißt, blickt mittlerweile auf mehr als 20 Jahre im Musikbusiness zurück. Insofern ist es mehr als an der Zeit, dass wir auch dieser überaus wichtigen und Szene prägenden Künstlerin endlich einmal ihren Platz in unserer „365 Female* MCs“-Reihe einräumen:
Zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter sowie ihren beiden Brüdern wuchs Steff la Cheffe im Breitenrain-Quartier Berns in eher bodenständigen Verhältnissen auf. Mit gerade einmal zwölf Jahren begann sie zunächst mit dem Beatboxen, fand jedoch parallel schnell im Texten eine Möglichkeit, sich selbst und ihre Gedanken sowie Sorgen zu hiesigen Gesellschaftsverhältnissen ausdrücken zu können. Nachdem sie über drei Jahre daran arbeitete ihre Skills zu verbessern, hatte sie mit 16 Jahren ihre ersten lokalen Auftritte als Beatboxerin. In den kommenden Jahren folgten bereits Auftritte in Städten wie Paris, Prag und Berlin. 2009 lernte die junge Künstlerin den Schweizer Harfenisten und Komponisten Andreas Vollenweider kennen, welcher sie im darauffolgenden Jahr schließlich als Beatboxerin mit auf seine Welttournee nahm. Auf dieser brachten die beiden Neuinterpretationen von Vollenweiders Stücken auf die Bühnen.
Das Jahr 2009 entwickelte sich generell zu einem Wende- bzw. bisherigen Höhepunkt in Steffs Karriere: nicht nur, dass Steff la Cheffe im Rahmen des Schweizer Musikfestival M4Music in der Kategorie „Urban“ den ersten Platz belegte, sie wurde zudem auch „Newcomerin des Jahres“. Bei den Beatbox-Weltmeisterschaften in Berlin holte sie sich zudem den Vizeweltmeistertitel in der „Female Kategorie“. 2010 enterte schließlich ihr Debütalbum „Bittersüessi Pille“ die Schweizerischen Charts (Platz 7), woraufhin Steff 2011 den Swiss Music Award als „Best Talent National„ einheimste – eine Erfolgsgeschichte, die auch mit Erscheinen ihrer zweiten Platte „Vögu zum Geburtstag“ im Jahre 2013 (Platz 1) und dem daraus ausgekoppelten Sommerhit „Ha ke Ahnig“ nicht abriss.
Mit ihren (selbst)ironischen und humoristischen Songs, in denen sie u.a. über klischeehafte (Rollen-)Zuschreibungen, Schönheitsideale und andere gesellschaftliche Stereotype rappt, machte sich Steff la Cheffe schnell einen Namen als Künstlerin mit Message und Anspruch. Dennoch traf auch sie immer wieder auf Stimmen, die sie auf ihr Dasein als Frau im Rap sowie ihr Aussehen reduzierten und normierende Ansprüche an sie stellten. Nicht ohne Grund folgte schließlich eine dreijährige künstlerische Schaffenspause, in der sich Steff gänzlich auf sich selbst konzentrierte, insbesondere, um ihr Selbstverständnis als Rapperin, Beatboxerin, eben als Musikerin neu auszuloten.
Eindrucksvolle Ergebnisse dieser Selbstfindungsphase, sind neben dem multimedialen Theaterstück „Alice“ (2017), an dem Steff la Cheffe zusammen mit Annalena Fröhlich und Fabian Chiquet gearbeitet hat und in dem es um gesellschaftlich verankerte und normierende Weiblichkeitsbilder geht, auch ihr drittes Studioalbum „Härz Schritt Macherin“ aus dem Jahre 2018. Von der Presse u.a. als künstlerisches und feministisches Manifest betitelt, präsentierte sich Steff la Cheffe in der Tat von einer völlig neuen, zum Teil auch reiferen Seite. Nicht nur, dass die Platte durch ihren poppigen Sound, im Vergleich zu den vorherigen Rap-Platten, herausstach. Steff stellte auch ihre Gesangsstimmte verstärkt in den Vordergrund. Zudem widmete sie sich inhaltlich privateren Themen wie Identitätsfindung und Liebeskummer. Insgesamt lieferte das Album eine perfekte Ergänzung zu ihrem sowieso schon breit angelegten musikalischen und thematischen Potpourri. Dennoch ist und bleibt die Welt der HipHop-Kultur und des Rap unverkennbar Steff la Cheffes‚ Zuhause, in der sie als weibliche Szeneakteurin eine wichtige Stimme für Frauen im Schweizer Rap einnimmt. Das brachte die Künstlerin u.a. auch pointiert beim Bounce Cypher 2019 zum Ausdruck: „i bringe peaches ad salami-party/ i gibe mi sänf zu däm beefsteak, s cherry ufem cheesecake, wieder mau e genie-streich/ lug, rapper finde sech geil, wixe im kreis, zieh mis schwärt usder scheide/ so viu schwänz i däm cypher, i gloube i schwänze dr cypher“ („Ich bringe Peaches an die Salami-Party/ Ich gebe meinen Senf zu diesem Beefsteak, die Kirsche auf dem Cheesecake, wieder mal ein Genie-Streich,/ Schau, Rapper finden sich geil, wichsen im Kreis, ich ziehe mein Schwert aus der Scheide/ So viele Schwänze in diesem Cypher, ich glaube ich schwänze den Cypher“).
Nach ihrer Teilnahme an der Schweizer Ausgabe des TV-Formats „Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert“ kündigte Steff la Cheffe für den 15. Mai 2020 ihr neues Album „Ps:“ an, deren erste Singleauskopplungen „Gladiole“ und „Schritt“ bereits viel versprechen lassen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf die Platte und hoffen auch darüber hinaus noch auf viel Input von dieser Queen des deutschsprachigen Rap-Olymps!
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