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Countess

Countess

Erst vor vier Jahren hat die kunstliebende Künstlerin aus New Orleans in den USA ernsthaft mit dem Rappen begonnen. Wie man aufnimmt, versuchte sich die 27-Jährige selbst beizubringen. Bereits als Teenager war sie im Bereich Spoken Word und Open Mic aktiv, im Zuge des Lockdowns während der Corona-Pandemie entdeckte sie die Freude und Ernsthaftigkeit des Selbst-Aufnehmens.

Neben ihrer Musikalität sprudelt auch ihre Kreativität als Malerin. Ihr Umfeld beschreibt sie als „laut“ und „meinungsstark“: gute Voraussetzungen für eine aufstrebende Nachwuchskünstlerin. Der Name Countess entstand, nachdem sie beim Sender ihrer Kindheit, The Public Broadcasting Station, zahlreiche Prinzessinnen-Geschichten gehört und Filme wie „Pride and Prejudice“ regelrecht in sich aufgesogen hatte. „Ich bin in der Hood aufgewachsen“, erinnert sie sich. Inzwischen zählt sie Geld wie eine Gräfin, doch liebt historische Romane und Serien nach wie vor. Somit erscheint der Name nicht weit hergeholt.

Es ist ihr wichtig, ihre Kultur in ihrer Musik zum Ausdruck zu bringen. Typisch für New Orleans, wuchs sie bei ihren Großeltern auf, wie sie auch in einem ihrer Songs beschreibt:

I used to dream about this, back in the day. When it was three of us in a bed.“

Lyrics aus “The Life and Rhymes of Fujiko Mine“

Noch immer pflegt sie eine enge Verbindung zu ihrer Familie, obwohl sie glücklicherweise nicht mehr ihr Bett mit ihren älteren Cousins teilen muss. Ihre Inspiration zieht sie aus ihren Beziehungen und Dating-Geschichten, die oft mit der Musikszene verbunden waren.

Jetzt will sie ihr eigenes Ding machen. In ihren Texten verwebt sie gekonnt ihre Liebe zu Spionagegeschichten wie „James Bond“ und „Lupin 3“. Ihr Alter Ego Fujiko Mine, inspiriert von einer Manga-Serie, bekommt dementsprechend im Song „The life and Rhymes of Fujiko Mine“ eine Widmung. Die Musikerin zeigt sich im Kostüm auf ihrem Instagram-Account, in ihrem Wohnzimmerregal mischen sich Skulpturen, Comicfiguren und Souvenirs aus ihrer Japanreise.

I’m just trying to collect. Are you trying to invest?“

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Lyrics aus “Eye 4 Eye“

Ihr Geschichten erzählender Stil klingt geschmeidig. Sie betont, sie möchte noch besser lernen, im Takt zu bleiben. Dabei sei es ihr wichtig, selbstständig und vielseitig zu wirken. Sie betont in ihrem Songs besonders die Dinge, die ihr während ihrer Kindheit gefehlt haben: Reisen, Mode, Luxus, aber mit einem kunsthistorischen Twist. Wenn sie etwa über die Kunststücke von Fabergé spricht, zeigt sich deutlich, dass sie tagsüber in einem Museum arbeitet. Beim Schreibprozess spricht Countess viel mit sich selbst und nutzt gerne geschichtliche Fakten, auf die sie bei ihrer Arbeit stößt.

Mit ihrer neuen Single „Return of the Black Madonna“ kehrt sie zu ihrem ursprünglichen Stil zurück. Ihre Affinität zur Kunst spiegelt sich in ihrem Kostüm im Musikvideo. New Orleans prägt eine verrückte Mischung aus Katholizismus und Voodoo-Spiritualität. Afroamerikanische Menschen mussten oft ihre kulturellen Bräuche heimlich ausüben. Die „Black Madonna“ mit einer Narbe im Gesicht und einem Kind im Arm ist der Schutzgeist von Frauen, Kindern und queeren Menschen. Aber sie ist auch eine Geschäftsfrau, so wie Countess die Geschichte der Figur erzählt.

Derzeit jongliert Countess noch ihre Musikkarriere und ihre Laufbahn in der Kunstszene, darüber hinaus möchte sie sich in der Kultur ihrer Community engagieren. Es steht aber fest: Kunst wird immer ein Teil ihrer Musik bleiben, sei es in Form von Geschichten oder Kostümen, wie bei „Return of the Black Madonna“, oder in Gestalt der typischen Rhythmen ihrer Herkunft aus New Orleans.

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