Las Ninyas del Corro, Gata Cattana, Santa Salut … die Liste weiblicher* spanischer MCs ist mindestens genau so lang wie dope. Die Rapperin Elane vervollständigt sie zwar noch lange nicht, trägt auf qualitativer Ebene jedoch maßgeblich dazu bei. Mit klassischem BoomBap und Conscious-Attitüde rappt sie über ihr Leben und macht sich stark für den feministischen Kampf.
Elane wurde in Lleida geboren und lebt heute an der spanischen Küste, in Barcelona. Ihren ersten Song „Féminas“ veröffentlichte sie am 9. März 2018, empowert durch den internationalen Frauentag einen Tag zuvor. In dem Video zur Single ist sie neben vielen Szenen von demonstrierenden Frauen* zu sehen. Damit positioniert sich Elane bei ihrem Eintritt ins öffentliche Rapgame gleich mit einer starken Message. Die katalanische Rapperin zählt sich selbst zum feministischen Rap, allerdings missfällt ihr diese Art der Kategorisierung gleichzeitig. HipHop ist in seiner Tradition eine verbale Waffe, um gesellschaftliche Missstände aufzuklären und anzuprangern. Demnach ist feministischer Rap auch einfach nur Rap.
Anfang des Jahres brachte Elane ihre Debüt-EP „Son de esas“ heraus, sechs starke Tracks, die direkt aus ihrem Leben erzählen: Sie behandelt dabei zentrale Themen wie Liebe, Familie und Freundschaft und widmet jedem ihrer Songs auch ein Video. Liebe zur Musik bedeutet bei Elane eben auch, sich um jeden Song wie um ein Baby zu kümmern. Diese Liebe ist kaum zu überhören – trotz Sprachbarriere.
Wem das nicht reicht, kann sich auch von der Kollabo-Single „El Rap Cura“ mit der großartigen Santa Salut umhauen lassen. Oder einfach abwarten, welche Bretter Elane in Zukunft noch raushauen wird. Das Handwerk dafür sitzt schon mal.