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Eva Rapdiva

Eva Rapdiva

Liebhaberinnen und Liebhaber der guten Rap-Musik, lasst uns heute keine Geringere als die „Queen of Angolan Rap“ vorstellen: Eva Rapdiva!

1988 in Angola geboren, jedoch in Lissabon, Portugal, aufgewachsen, wird die junge Eva Marise Cruzeiro Alexandre bereits in ihren Kindertagen durch die dortige subkulturelle Rap-Musik aka „HipHop Tuga“ geprägt. Dabei handelt es sich vor allem um portugiesischen HipHop, fernab kommerziellen (lies: amerikanisch geprägter) Mainstream-Raps, dafür aber voller Einflüsse afrikanischer Musik wie Fado, Zouk oder Reggae. Diese Mischung säte letztlich schon früh bei Eva Rapdiva den Keim für die starke Verbindung zu beiden Länder und Kulturen – eine Verbundenheit, die Eva bis heute elementar in ihrem Dasein und Schaffen als Rapperin, Unternehmerin, Radiomoderatorin und Aktivistin vorantreibt und sich beispielsweise auch im Titel ihres ersten Albums „Rainha Ginga Do Rap“* aus dem Jahre 2014 widerspiegelt.

Dabei lassen sich die Rap-Anfänge von Eva bereits auf die frühen 2000er Jahre zurückdatieren, als die damals gerade einmal 12-Jährige zunächst noch mit dem Texten begann und letztlich an ersten Freestyle-Battles teilnahm. Innerhalb kürzester Zeit machte sich Eva Rapdiva nicht nur aufgrund ihrer powervollen Rap-Skills innerhalb der portugiesischen Rap-Szene einen Namen, sondern ebenso aufgrund ihrer catchy Reime und Lines. Nur wenige Jahre später folgen erste Zusammenarbeiten mit namenhaften Künstlern der portugiesischen Rap-Szene wie u.a. The Black Company, Sam the Kid oder Boss AC.

Der einschneidende Punkt in Evas Karriere ist jedoch ihr Umzug im Jahre 2009 zurück nach Angola, zunächst noch nach Lobito, 2011 dann nach Luanda. Fortan widmet sich Eva Rapdiva nämlich fokussiert und full time ihrer Rap-Karriere – mit vollem Erfolg, wie sich schnell herausstellen wird. Neben ihrer wöchentlichen eigenen Beatbox-/Rap-Radioshow bei Radio Luanda, zieht Eva Rapdiva vor allem durch ihre zahlreichen Performances im Land die Aufmerksamkeit auf sich und gilt innerhalb kürzester Zeit als beste Rapperin des Landes, eben als „Queen of Angolan Rap“.


Die Veröffentlichungen sowie der damit einhergehende Erfolg ihres bereits erwähnten Debütalbums „Rainha Ginga Do Rap“ (2014) sowie ihres zweiten Albums „Eva“ (2018) tun schließlich ihr Übriges und rücken Eva Rapdiva endgültig in den Mittelpunkt der angolanischen Rap-Szene. So gewinnt sie 2019 beispielsweise bei den Angola Music Awards in den Kategorien „Best Rap Artist“, „Best Female Artist“ und „Best Collab“, und schnappte sich bei den African Muzik Magazine Awards (AFRIMMA) in der Kategorie „Best Female Central Africa“ eine Nominierung.


In ihrer Musik wie auch in aktivistischen Kontexten nutzt Eva immer wieder ihre Stimme um sich u.a. gegen patriarchale Machtstrukturen, „Gender inequality“, aber eben auch für die Meinungsfreiheit in ihrer Heimat einzusetzen und stellt auf diese Weise nicht nur innerhalb der angolanischen Rap-Szene eine wichtige weibliche* Figur dar, sondern ebenso auch für die portugiesische „HipHop Tuga“-Szene, von der sie nicht minder für ihr (musikalisches) Schaffen gefeiert wird.

Wir ziehen unseren Hut vor soviel Female Empowerment und können Euch nur wärmstens empfehlen, Euch auch einmal musikalisch ausführlicher mit dem Repertoire dieser Queen zu beschäftigen.

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* Der Titel des Albums ist eine Referenz an die afrikanische Königin Nzinga von Matamba oder z.T. auch manchmal „Ginga“ oder „Jinga“ von Ndongo und Matamba (heutiges Angola), welche insbesondere im 17. Jahrhundert regierte.

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