Sie ist „immer dabei“ und hat sich als Sängerin, Rapperin und Produzentin längst ihren Platz bei „365 Female* MCs“ verdient. Die Hamburgerin Gini ist Vollblutmusikerin, und das liegt ihr offenbar in den Genen: Ihr Vater ist Bassist, ihre Mutter Percussionistin. Ginis erste große Liebe gilt dem Klavier, das sie seit ihrem sechsten Lebensjahr spielt und auf dem sie bald auch erste eigene Songs spielt. Da sie bereits als Kind weiß, wo die Reise für sie hingeht, nimmt sie mit neun Jahren ihr erstes eigenes Album mit „Musik für meine Meerschweinchen“ auf, die sie selbst auf Familienfeiern vertickt. Als ihr das Klavier mit 14 nicht mehr reicht, fragt sie ihren Lehrer, wie sie alternativ ihre Songideen umsetzen könnte. Der empfiehlt ihr Garage Band, das Nachfolgeprogramm Logic ist nur kurze Zeit später auf ihrem Rechner installiert und soll es bis heute bleiben. „Es wird nie ein Song von mir rauskommen, den ich nicht selbst produziert habe“, sagt Gini. Zu konkret sind ihre künstlerischen Visionen. Die Lyrics kommen dabei aus ihrem Leben, sind mal humoristische Partysongs wie „Bin dabei“ oder der Anti-Party-Party-Track „Brav und nüchtern“, aber gehen auch gern mal mit persönlichen Texten unter die Haut. Wie gut sie ihre Emotionen in Worte packen kann, das zeigt sie bereits 2013 bei der Kika-Show „Dein Song“ mit ihrem Lied „Daddy“. 2019 veröffentlicht sie ihre erste EP „Error im Brain“ in Eigenregie. Ihre Musik profitiert davon, dass Gini noch nie viel auf Genregrenzen gegeben hat: Sie singt, nutzt dabei aber auch immer wieder Rap-Flows und vor allem Drumsets aus dem HipHop. Dazu schätzt sie vor allem die Freiheit, die das Genre ihr beim Songwriting gibt: „Im Rap kann man über alles sprechen, ist thematisch nicht eingeschränkt, kann auch provokanter sein.“ Mit Mitte 20 steht Gini noch ganz am Anfang ihrer Karriere und weiß doch ganz genau, was sie will. Auf meiner Wunschliste für diese Dekade stehen auf jeden Fall mehrere Releases der Hamburgerin.
Gini
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