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Mala Rodríguez

Mala Rodríguez

Ihr Debütalbum „Lujo ibérico“ erschien 2000 und holte sofort Gold. Seitdem sind vier weitere Alben erschienen, und niemand hat der Rapperin aus Sevilla mit dem markanten andalusischen Dialekt seitdem den Rang abgelaufen. Herzlich willkommen in der Rubrik: historisch prägende Fe*male MCs. Maria Rodríguez Garrido ist hierbei definitiv als Vertreterin des spanischsprachigen HipHops zu nennen. Ihre Musik ist stark von den Flamencoklängen ihrer andalusischen Heimat geprägt. Ihr stimmliches Repertoire reicht von dahingesprochenen Zeilen über durchaus ansprechenden Gesang bis hin zu wütend grölenden Lines, wie man sie etwa in ihrem Song „33“ von 2013 hören kann.

Ihre Reichweite ist international. Kollaborationen kamen zustande mit Björk, LMFAO, Maroon 5, El Guincho, Julieta Venegas, mit den puertoricanischen Rappern Calle 13 und auch mit Nelly Furtado. Ebenso hat sie Veröffentlichungen auf verschiedenen Film-Soundtracks wie „Lucia y el Sexo“ oder „Fast&Furious“ im Repertoire. Für ihr Album „Bruja“ aus dem Jahr 2013 wurde Maria Rodríguez mit drei Grammys ausgezeichnet. Der absolute Ritterschlag kam 2015: Der damalige US-Präsident Barack Obama nahm La Malas Song „Tengo un trato“ in seine von der Musikpresse hochgelobte Sommerplaylist auf. Dort rappt die Andalusierin unter anderem:

Hay que ser mas buenos que los malos / dame mi virtud quedate mis fallos / si me pasé con la sal / no tiene remedio“

(Man muss besser als die Bösen sein / Gib mir meine Stärke, behalte meine Schwächen / wenn ich’s versalzen habe, ist nichts zu machen)

Vielleicht wäre ein anderer Song noch hilfreicher für den Präsidenten gewesen. Auf dem Ohrwurm auf dem Album „Bruja“, singt sie: „Quien manda aqui? Quien? / Tiempo de ver cómo se levanta la gente / Yo no necesito poder.“ („Wer bestimmt hier? Wer? / Zeit zu sehen, dass die Menschen sich erheben / Ich brauche keine Macht.“)

Wenn La Mala (oder auch La Mala Maria) rappt, lässt sie ihren Emotionen freien Lauf und nimmt vor allem kein Blatt vor den Mund. Mit sozialpolitisch aufgeladenem In-Die-Fresse-Rap haut sie seit den 90er Jahren raus, was sie denkt. Ihre Hooks wirken zum Teil wie Schmerzensschreie, die gesellschaftliche Missstände wie Armut, Rassismus oder häusliche Gewalt thematisieren.

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Rap ist für sie eine Fusion aus Rhythmus und Poesie. Sie ist auf dem Teppich geblieben, geht ihren eigenen Weg und lässt sich dabei mehr von ihren Intuitionen als von Vorbildern leiten: „Ich möchte mich nicht an eine bestimmte Gesellschaftsschicht, ein Geschlecht oder eine Altersgruppe richten. Ich spreche zur Welt und glaube, dass die Mehrheit meiner Hörer:innen offene, vorurteilsfreie und sehr feinfühlige Menschen sind.“

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