Im Juni 2019 entscheidet sich Mariybu gegen ein Masterstudium und für die Musik, denn es kommt ihr sonst so vor als würde sie nicht das tun was sie wolle. Zwang, Normen und Fremdzuschreibung lehnt die Hamburgerin ab. Davon zeugt auch die gerade zwei Monate junge Debüt-EP „Depression“ – auf Trapbeats klagt Mariybu mackeriges Verhalten an. Dazu gehört das unendliche Platz-Einnehmen von Männern oder auch das Ausnutzen von Frauen*, wenn Männer deren Zeit und Energie klauen, um ungefragt über ihre Probleme zu reden ohne diese Aufmerksamkeit zurückzugeben. („Laber mich nicht dicht, deine Therapeutin bin ich nicht“). Mit der EP löst Mariybu eine erlebte depressive Phase in Wut auf. Endlich kann sie diese mit ihrem musikalischen Schaffen ausleben und in politische Ansagen übersetzen. Der Ton bleibt dabei stets wütend, aggressiv, persönlich und feministisch. Der Eingangstrack „Nackt“ zeigt sich eher von einer nahbaren, verletzlichen Seite. Hier deutet Mariybu die Auseinandersetzung mit familiären Konflikten an.
Der erste Facebookpost ist auf den 27.08. 2018 datiert. Erst seit zwei Jahren ist Mariybu als Rapperin und Producerin sichtbar. Zahlreiche Auftritte bei Demos, Solipartys und Hamburger Clubs liegen hinter ihr. Nachdem sie ein Konzert der feministischen Rapperin Finna besucht, entzündet sich die Begeisterung für Texte mit Messages und der Ehrgeiz, sich das Producen selbst beizubringen. So entstehen Melodien und Beats durch viel Ausprobieren und Youtube-Tutorials. Die teilweise ironisch-überspitzen Lines entwickeln sich oft wie von selbst während des Fahrradfahrens oder im Bus. Einige Gesangparts verweisen auf Mariybus Jugend. So lernt sie früh das Klavierspielen, ist im Schulchor aktiv und wird als Teenager Schlagzeugspielerin, um eine Girlband zu gründen.
Für „Depression“ verläßt Mariybu kurzzeitig die 100%ige DIY-Manier und holt sich Unterstützung. In die EP habe sie „Null Euro gesteckt“, wie sie mir im Interview verrät. Aufgrund ihrer positiven Erfahrungen damit plädiert Mariybu für Tauschgeschäfte anstatt Geld. „Es gibt immer irgendetwas was man kann oder hat, was eine andere Person braucht“. Durch diese Form des Handels sind auch die meisten ihrer Musikvideos entstanden.
Die ersten Singleauskopplungen von Mariybu haben es z.B. schon auf die Spotify Playlist Female Rappers 2020 geschafft. Es wird also um die Rapperin und Producerin herum nicht still bleiben. Letztendlich stellt Musik für Mariybu auch „einen politischen Kampf“ dar. Zukünftig kann sie sich vorstellen mit einem Label zusammen zu arbeiten, um ihre progressiven Inhalte ins Kommerzielle zu überführen. Im Idealfall kann sie davon leben und hätte dann wiederum mehr Zeit dafür, andere feministische Acts zu unterstützen und zu vernetzen.
In der kommenden Zeit widmet sich Maryibu kollektiver Arbeit. Als Duo Girrrlitas mit der Rapperin Wikiriot sind Veröffentlichungen geplant. Außerdem ist sie Teil des feministischen Kollektivs Fe.male Treasure, das derzeit immer präsenter wird.
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