„DIY or Die“ lautet das Motto von LAVA LA RUE aus der UK. Mit dem selbst gegründeten NINE8-Kollektiv und als Solo-Artist mischt LAVA LA RUE aktuell die Londoner Musik-Szene auf, wenn nicht gerade an Features in LA oder Visual-Art Projekten gearbeitet wird.
Der Künstler*innenname LAVA LA RUE steht für das Anagramm des bürgerlichen Namens Ava Laurel (bzw. Aiwa Laurél). RUE verbrachte Kindheit und Jugend bei der Großmutter, einer gebürtigen Jamaikanerin. Seitdem von Musik umgeben, fing LAVA LA RUE schon früh an, selbst Musik zu komponieren und zu produzieren.
Mit 16 Jahren spielte LAVA LA RUE in einer Band. Die Kreativität im Texten lebte LAVA später in der Londoner Spoken Word-Szene aus. Mit dem Besuch des Richmond Upon Thames College, erweiterte sich auch das künstlerisches Netzwerk für Ava: Neben Biig Piig, Mac Wetha und Santa Dane, saß LAVA LA RUE auch im gleichen Musikkurs mit der Drummerin von Goat Girl. Gemeinsam gründeten sie ein Kollektiv und benannten es einfach nach ihrem Geburtsjahr: NINE8 für 1998. Neben den bereits genannten Mitgliedern, bereichert unter anderen auch die britische Rapperin Nayana Iz das Kollektiv.
Im Sommer 2017 reiste LAVA LA RUE für einige Monate nach Tokio und lernte dort den Produzenten Disk Nagataki und seine Crew Tokyo Vitamin kennen. Sie luden Ava in ihr Studio ein und produzierten schließlich den Song „Widdit“, welcher auch Teil der 2018 veröffentlichten EP „Letra“ wurde. Damit erschien ein wunderschönes wie überzeugendes Debüt: softer Boombap trifft auf R&B und positive Vibes, die durch einen harmonischen Stimmeinsatz perfekt eingefangen werden. Im Kontrast zu diesen süßen Klängen, steht eine starke politische Message. Catchy Songs und Rebellion schließen sich hier nicht aus. 2019 erschien mit „Stitches“ LAVAs erstes Album, das einen großen Schritt vom Chill-Hop zu einem experimentellen Kosmos aus verschiedenen Genres wagt. Zwar steht hier Rap noch immer klar im Vordergrund, jedoch spielt jeder Song auch mit einem neuen Genre. Damit erschafft LAVA LA RUE eine gekonnte Symbiose aus Elektronik, Trap, HipHop und Dream-Pop.
Dieses Talent, Musik zu fusionieren, um etwas Neues zu schaffen, spiegelt sich auch in LAVA LA RUEs Wohnort West-London wider:
„The integration here, between the Caribbeans, the Spanish, the Portuguese and Moroccan communities mixed in with the British locals have created generations of dub musicians, ska bands, carnival coordinators and pirate radio pioneers…and despite our constant battle to have the voices of the locals heard, Grenfell a massive example of this, I like to think I’m part of a generation of musicians that continue this heritage and legacy West London carries. The West London sound has always been about fusion.”
(Meltbooking)
LAVA LA RUE ist ein musikalisches Genie, das aus der Masse heraus sticht. Der Feature-Track „Angel“ mit der wunderbaren Sängerin Deb Never zeigte 2020 erneut LAVA LA RUEs Talent, sich in kürzester Zeit musikalisch weiterentwickeln zu können. Was uns dieses Jahr erwartet, kann wohl nur LAVA LA RUE selbst erahnen. Wird es uns aber hoffentlich bald zeigen.