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ODD MAMI

ODD MAMI

Das Einzige, das an ODD MAMI wirklich seltsam erscheint: ihre noch beschauliche Reichweite im Gegensatz zu dem, das diese Musikerin produziert. Helena Massuco kommt aus Argentinien und wickelt ihre Fans mit träumerischem Indie-Trap, Cloud-Rap und Bedroom-Pop um ihre Finger. Ihre Sanftmut, feministischen Inhalte und Geschichten erschweren es zudem, sich aus diesem Zustand wieder zu lösen. Das Dasein in Form einer Curly Fry erscheint plötzlich wie das Schönste auf der Welt. 

ODD MAMI gelang 2019 ein größerer Durchbruch, angestoßen von ihrem Output im Künstler*innenkollektiv RIP Gang. Darin erobert sie mit anderen weiblichen MCs wie Saramalacara und Taichu die Bühnen Argentiniens. Im März 2020 sollte ihre erste EP mit einem ausgefeilten künstlerischen Konzept erscheinen. Doch Pandemie sagte „Nein“. Stattdessen nutzte ODD MAMI die Zwangspause, um weiter an ihrer Musik zu arbeiten, bis sie damit auch auftreten könne. Glücklicherweise lieferte sie im März 2021 schon einen ersten Vorgeschmack: „Broadyway“ glänzt mit warmem Trap und soft gerappten Zeilen, die schon langsam in R&B übergehen. 

In Interviews macht sich die junge Künstlerin noch beliebter. Sie spricht sich für die Frauenquote in Line-Ups von Festivals aus, da sie immer noch als eine der wenigen Frauen gebucht werde. Kein Wunder also, dass sie sich und ihre Crew-Kolleginnen mit Superheldinnen vergleicht: ODD MAMI, Saramalacara und Taichu stehen für jeweils ein Powerpuffgirl. Bubbles charaktisiert ODD MAMIs softe und verletzliche Seite, welche sich auch in ihren Texten widerspiegelt: Ängste und Depressionen stellen für sie keine Tabuthemen dar, Melancholie und persönliche Verweise lassen sie nahbar und authentisch erscheinen. In Curly Fry-Position warte ich nun sehnsüchtig auf neue Songs. 

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