Die Rap-Königin der nächsten Generation – so wird MFS in japanischen Medien gefeiert. Die in Tokyo aufgewachsene Künstlerin ist eine absolute Newcomerin. Und was für eine! Ein Jahr nach den ersten Rapversuchen veröffentlicht sie bereits erste Songs. Kurz danach erscheint ihre Debüt-EP „Freaky“ sowie eine Modelinie.
Musikalisch sozialisiert ist MFS durch die Platten ihrer Mutter. Aufgewachsen mit US-amerikanischem R&B und HipHop sowie klassischer Musik, setzt sie sich ab dem Gymnasium mit japanischem Rap auseinander. Dann geht es ganz schnell. In Osaka lernt sie einen Rapper kennen und fängt an Blut zu lecken. Sie schicken sich Sounddateien hin und her, bald organisiert er ihr einen Bühnenplatz. Das ist die Initialzündung. Um auf der Bühne bestehen zu können, braucht sie Tracks. MFS fängt an eigene Songs zu schreiben. In der Zwischenzeit ist sie bereits nach Osaka gezogen. Dort gibt es besonders im Viertel American Village eine diverse Kultur- und Clubszene. In Osaka ist auch das HipHop-Kollektiv Tha Jointz ansässig, dem sich der Breakthrough Artist anschließt.
Durch das musikalische Umfeld inspiriert probiert sich MFS mehr und mehr aus. Sie schreibt, veröffentlicht und variiert zwischen verschiedenen Stilrichtungen. „MY SELF“, eine der ersten Auskopplungen, ist ein liebevolles Cover von Beyonces „Me, Myself and I“ sowie eine Hommage an Contemporary-R&B im Generellen. Mit der Zeit wird es experimenteller und vor allem trappiger. „Bow“, die erste Auskopplung der EP, ist ein absolutes Brett. MFS beschreibt den Song als erste qualitativ hochwertige Veröffentlichung. Die Bassline schleicht sich langsam ein, düstere Bassdrums kommen dazu, passend gesetzte Adlibs und eine selbstbewusste MC. Schon der erste Track zeigt deutlich – MFS hat Attitüde, die sie durch versierten Autotuneeinsatz, clevere Arrangements und stimmungsvoll gesetzten Pausen, zu transportieren weiß. Auf „Freaky“ gibt es nicht ein einziges Feature. Keine Gäste einzuladen war eine bewusste Entscheidung. MFS hat darüber nachgedacht und sich letztlich für die pure Variante entschieden. Sie will mit ihren eigenen Texten konkurrieren – nicht denen der anderen. Me, Myself and I!
Bis ihr Bühnenname MFS – Mother Fucking Savage final steht dauert es. Anfangs ändert die Newcomerin regelmäßig ihren Namen auf Instagram. Am Ende wird es Mother Fucking Savage und das ist mehr als passend. Diese junge Künstlerin weiß was und wohin sie will. Ihr Durchbruch fällt mitten in die Pandemie. Liveauftritte und damit verbundene Promotion sind somit spärlich gesät. Doch sie nutzt die Zeit im Studio, schreibt neue Songs und entwirft ihre Modelinie NADER. Ganz autonom ist sie mit der Produktion ihrer Musik und Mode noch nicht. Das ausgesprochene Ziel ist jedoch, alles irgendwann alleine machen zu können.
Mit Trap-Bangern und souligen R&B-Tracks im Gepäck steht die angehende Rap-Königin noch am Beginn ihrer Rapkarriere. Es ist Mother Fucking Savage! Diesen programmatischen Namen solltet ihr auf dem Schirm haben! Da wird noch viel kommen.