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Moonaya

Moonaya

Die senegalesische HipHop-Szene strotzt nur so vor Female Rap Power. Das sollte spätestens seit den Porträts über die begnadeten OMG und Mamy Victory Common Sense sein. Moonaya bewegt sich schon seit fast 20 Jahren in dieser Szene. Ihr Debütalbum „A Fleur 2 Mo“ erschien bereits 2009. International landete sie auf dem Radar, als sie 2017 als erste senegalesische Künstlerin überhaupt bei Sony Music unterschrieb, wo sie 2019 die EP „Petit Oiseau“ (kleiner Vogel) veröffentlichte. Den sechs Songs hören selbst die Hörer*innen, die nicht des Französischen mächtig sind, an, dass Moonaya etwas zu sagen hat. Ihr Flow zieht Mundwinkel hoch und Kinnladen runter.  

Moonaya heißt eigentlich Awa Mounaya Yanni und hat ursprünglich Jura studiert. Ihr Vater ist Senegalese, die Mutter aus Benin, eine Großmutter aus Nigeria, die andere aus Togo. Zu ihrer gefühlten Staatenzugehörigkeit sagt die Rapperin folgende schlauen Sätze:

„Benin is in my heart next to Senegal, Togo and Nigeria and also countries like Burkina Faso, Ivory Coast and Ghana for which I am not originally, but for which I keep excellent memories of my passages. If God offered me this cultural diversity through my four grandparents from four different origins, and the seven languages ​​that I speak, it is so that I can adapt to it and make it rich. Today, I live in Senegal where I defend the colors outside. But if it is necessary to do it also for Benin, it will be with pleasure. What I am is the sum of my experience and my education in both Benin and Senegal. You cannot ask someone to choose between their father and their mother.“ 

Moonaya im Interview mit Newsty Today


Ihre panafrikanische Herkunft beeinflusst Moonayas politisches Bewusstsein und ihren Aktivismus. Beides fließt natürlich auch in ihre Rap-Texte ein: „J‘ déprim“ befasst sich mit den Folgen von Depressionen, in „Il est temps“ („Es ist Zeit“) – der zumindest auf YouTube bisher Moonayas erfolgreichster Song ist – spricht die Rapperin die Themen Panafrikanismus und Black Liberation an und im Song „Qui“ („Wer“) sampelt sie Malcom Xs Rede und spricht über Selbsthass in der schwarzen Community.

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„Un rappeur / une rappeuse c’est un artist et l’artist – pour ceux qui ecrivent leur textes – il est un témoin de son epoque.“

(„Ein Rapper/eine Rapperin ist ein Künstler und der Küntler ist – zumindest diejenigen, die ihre Texte schreiben – ein Zeitzeuge seiner Epoche.“), Moonaya im Interview mit Thinking Africa

Wir können also sicher sein, dass Zeitzeugin Moonaya bereits an den Texten für kommende musikalische Großtaten schreibt und die Welt innerhalb und außerhalb ihrer senegalesischen Heimat schon bald daran teilnehmen lässt.  

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